Amberg
17.03.2022 - 14:06 Uhr

Neue Sicherheitswächter in Amberg

Laut Polizei sorgt die Sicherheitswacht für ein "Plus an Sicherheit, Zivilcourage und Zusammenarbeit in der Gesellschaft". In Amberg haben sich nun sechs weitere Ehrenamtliche für diesen Dienst gefunden. Sie nehmen ihre Aufgabe sehr ernst.

Seit Mittwochnachmittag hat die Stadt Amberg sechs Sicherheitswächter mehr. Nun sind es elf Frauen und fünf Männer. Bei der Sicherheitswacht handelt es sich um ein Ehrenamt, das Bürgerinnen und Bürger ausüben können. Sie werden so zum Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung. Eine der neuen Wächter ist Sibylle Seitz. Hinter ihr wie allen anderen, die am Dienstag ihren Dienstausweis und ihre Dienstausrüstung bekommen haben, liegt eine 40-stündige theoretische Ausbildung über die Rechte der Wächter. "Dabei geht es darum, den Ehrenamtlichen von Anfang an eine möglichst sichere rechtliche Handhabe zu geben", erklärte Polizeisprecher Klaus Brunner.

"Hin- statt Wegschauen"

Wächterin Seitz ist mittlerweile in Rente. Früher hat sie bei der Stadt Sulzbach-Rosenberg gearbeitet. "Da gab es auch eine Sicherheitswacht. Das hat mich schon immer interessiert", erklärte sie. Ihr sei es wichtig, "hin- statt wegzuschauen". Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Peter Reindl hat sie sich freiwillig gemeldet. Reindl schwärmte von den Theoriestunden, die die Dienstgruppenleiter der Amberger Polizei angeboten haben. "Wir sind da wirklich dankbar. Es war toll aufbereitet und wir hatten wirklich viel Spaß dabei", sagte er.

Polizeidirektor Thomas Lachner gab den Ehrenamtlichen gegenüber seine Wertschätzung zum Ausdruck. "Ihrer Bereitschaft, sich im Ehrenamt als sichtbares und ansprechbares Bindeglied zwischen Polizei und unsere Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung zu stellen, gilt mein größter Dank." Wie Lachner ebenfalls mitteilte, werden die frischgebackenen Sicherheitswächter demnächst auf Streife durch Amberg unterwegs sein, allerdings die ersten Male in Begleitung von Polizeibeamten. "Theorie ist das eine, Praxis das andere", erklärte Polizeisprecher Brunner.

Ziel sei es, den Neueinsteigern Routine darin zu geben, falls sie handeln müssen. "Wir wollen, dass die Mitglieder der Sicherheitswacht keinerlei Scheu haben, etwas zu fragen", sagt Brunner. "Deshalb werden wir die Anfänger vermutlich auch noch mal mit erfahrenen Sicherheitswächtern auf Tour schicken. Da ist vielleicht die Hemmschwelle, etwas zu fragen, noch geringer."

Neben Jacke, Poloshirt und Warnweste haben die Sicheheitswacht-anfänger ein Erste-Hilfe-Set, eine Taschenlampe, und ein Reizstoffsprühgerät bekommen. Wolfgang Kugler hat sich ebenfalls freiwillig dazu entschieden, ehrenamtliches Mitglieder der Sicherheitswacht zu werden. "Ich habe mich schon immer ehrenamtlich engagiert." Durch seinen Schwager Uwe Müller sei er auf die Sicherheitswacht aufmerksam geworden. Zusammen haben sie die Ausbildung in Angriff genommen. "Ich will meinen Beitrag leisten", sagte er.

Polizei wirbt für Ehrenamt

Polizeisprecher Brunner sagt, dass die Polizei "schon aktiv werben" muss, um Ehrenamtliche für die Wacht zu finden. Für 2023 wird die Polizei wieder nach Freiwilligen für die Sicherheitswacht suchen. "Voraussichtlich werden wir das alle zwei Jahre wieder anbieten", erklärt Brunner. Wer sich für die Sicherheitswacht interessiert, muss zunächst ein Vorgespräch mit der Polizei führen, bei dem die Beamten herausfinden wollen, warum sich jemand für das Ehrenamt interessiert. "Wir haben es aber auch schon gehabt, dass sich die Leute dann noch dagegen entschieden haben, weil sie es sich anders vorgestellt hatten", so Brunner.

Polizeidirektor Lachner zufolge sind die 16 Mitglieder der Amberger Sicherheitswacht zwischen 35 und 62 Jahre alt. Dabei gibt es einen Sonderfall: "Einen Ausreißer haben wir dabei mit 74-Jahren. Der ist in die Verlängerung gegangen, ist aber noch sehr rüstig und fit."

Amberg06.08.2019
Info:

Über die Sicherheitswacht in Amberg

  • Die neuen Sicherheitswächter: Ulrike Gudat, Wolfgang Kugler, Uwe Müller, Peter Reindl, Johann Richthammer, Sibylle Seitz
  • Für die Wächter gilt zunächst das sogenannte „Jedermannsrecht“. Sie dürfen Straftäter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
  • Darüber hinaus dürfen sie die Personalien von Personen feststellen, dürfen Platzverweise aussprechen, dürfen personenbezogene Daten an die Polizei weiterleiten.
  • Infos zur Sicherheitswacht gibt es bei der Amberger Polizei oder unter www.sicherheitswacht. bayern.de
 
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