Amberg
13.05.2024 - 11:41 Uhr

Neuer Computertomograf für das Klinikum Amberg

Das Klinikum St. Marien in Amberg freut sich über ein neues Hightech-Gerät: Der neue Computertomograf ist in Betrieb. Chefarzt Professor Dr. Christian Ritter erklärt, was die 1,3 Millionen Euro teure Röhre alles kann.

Professor Dr. Christian Ritter, Ärztlicher Direktor Dr. Harald Hollnberger und Oberbürgermeister Michael Cerny (von links) stellen den neuen Computertomografen vor. Bild: upl
Professor Dr. Christian Ritter, Ärztlicher Direktor Dr. Harald Hollnberger und Oberbürgermeister Michael Cerny (von links) stellen den neuen Computertomografen vor.

Der Raum auf der Radiologie-Station des Amberger Klinikums sieht unscheinbar aus. Der Boden hat denselben hellblauen Belag wie nebenan. Doch unter diesem Zimmer befindet sich eine massive Stahlplatte. Sie stabilisiert das Gebäude, wenn sich die beiden Röntgenröhren des neuen Computertomografen mit hoher Geschwindigkeit um den liegenden Patienten drehen. "Dabei entsteht eine Schwerkraft von 15 G", erklärt Professor Dr. Christian Ritter. Er ist Chefarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Klinikums Amberg. Die 15 G spürt der Patient nicht, aber das Gebäude muss die Schwerkraft abfangen.

Den neuen Computertomografen (CT) kann man herzeigen. Das tat Klinikums-Vorstand Manfred Wendl, als sich der Verwaltungsrat des Hauses in der vergangenen Woche zur Sitzung traf. "Hier sieht man, wie wir aufgestellt sind", sagte Wendl. "Wie ein Rädchen ins andere greift, um unseren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten." Der neue CT ist einer von dreien am Klinikum, der neueste seiner Art. Er ist 1,3 Millionen Euro teuer und ersetzt das Vorgängermodell, das zwölf Jahre in Betrieb war.

Professor Dr. Ritter gerät ins Schwärmen, wenn er von den Vorteilen des neuen Geräts erzählt. Der CT sei in der Lage, einen Menschen "von der Locke bis zum Fuß" in nur 2,5 Sekunden zu durchleuchten, erzählt er. Dieser Schnelldurchgang werde aber oft nicht angewandt, weil dann Abstriche bei der Bildqualität gemacht werden müssten. Die bestmögliche Bildqualität ist den Ärzten natürlich lieber. Der CT liefert Aufnahmen vom Inneren des menschlichen Körpers mit einer räumlichen Auflösung von bis zu einem Viertel Millimeter. "Mehr geht nach aktuellem Stand der Technik nicht."

Hochtechnologie kommt vielen Patienten zugute. Zum Beispiel denen, die wegen eines Schlaganfalls im Klinikum behandelt werden oder aufgrund von Herzproblemen. Auch bei der Krebstherapie leistet der neue CT wertvolle Dienste und besonders, wenn die Mediziner wissen müssen, wie es im Körperinneren von Kindern aussieht. Der Bedarf ist riesig. Im Jahr 2023 fanden mit den zur Verfügung stehenden Geräten am Klinikum Amberg pro Tag im Durchschnitt rund 50 Untersuchungen statt. Professor Dr. Ritter weist auch darauf hin, dass der Behandlungsraum direkt neben der Notaufnahme liegt. So könnten im Notfall auch Schwerstverletzte schnell untersucht werden.

Das Klinikum mit seinen rund 2000 Mitarbeitern und 28.000 Patienten im Jahr investiert immer weiter. Jeden Tag werden in der Einrichtung alte Geräte ausgemustert, neue in Dienst gestellt. Eine so große Investition wie die 1,3 Millionen Euro für den CT ist allerdings etwas Besonderes. Das machte der Besuch des Verwaltungsrats auf der Radiologie-Station deutlich. Mit dabei waren Verwaltungsräte, die sich aus den Reihen des Stadtrats rekrutieren, und auch als Vorsitzender des Verwaltungsrats auch Oberbürgermeister Michael Cerny.

Hintergrund:

Klinikum St. Marien Amberg

  • Mitarbeiter: etwa 2000
  • Auszubildende: rund 180
  • Fachbereiche: 17
  • Betten: aktuell 578
  • Patienten: 28.000 pro Jahr
  • Geburten: 1500 pro Jahr
 
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