In dem kleinen Ort Vechtel in Niedersachsen, nordöstlich von Osnabrück, wurde Erich Voss nur wenige Wochen vor Ende des 2. Weltkriegs geboren. Schon als Bub faszinierte den Sohn eines Landwirts die Elektrotechnik. Nach seinem Abitur 1964 studierte er deshalb in Hannover Starkstromtechnik, promovierte dort auch 1972. Dann ließ er sich vom Elektrokonzern Siemens AG gewinnen, zuerst in Bad Neustadt, dann in Bremen. 1992 folgte er dem Ruf in die Oberpfalz. Voss wechselte von der Weser an die Vils, übernahm die Entwicklung, Fertigungstechnik und Qualitätssicherung am Standort Amberg.
1996 wurde ihm die Leitung der beiden Werke in Amberg und Cham überztragen, die nun weltweit für alle Schaltgeräte von Siemens-Produkten zuständig waren. „Die große Herausforderung war damals die einsetzende Globalisierung. Wir entwickelten Siemens-Produkte, die jetzt in Tschechien oder in China produziert werden“, erinnert sich Voss. Das „Elektrowerk Amberg“ stieg unter seiner Regie zu einem florierenden Siemens-Standort auf. 2009 ging Voss in den Ruhestand, den er seitdem in Fichtenhof bei Ammerthal genießt.
Schon als „Siemens-Chef“ war dem gebürtigen Niedersachsen die Amberger Hochschule eine große Herzensangelegenheit. In vielen Bereichen entwickelten sich gemeinsame Synergieeffekte. Die Technische Hochschule sieht Voss als „Leuchtturm für die Ausbildung der Region“. Deshalb engagierte er sich auch mit dem Eintreten in den Ruhestand als Vorsitzender des Fördervereins der OTH Amberg-Weiden. Erst 2018 gab er diesen Posten an den damaligen Werks-Leiter der Siemens AG wieder ab, fungiert seitdem als Zweiter Vorsitzender. Auf eines blickt Dr. Voss während seiner Amtszeit mir besonderer Freude zurück: die Einführung des Deutschland-Stipendiums zur Förderung von Studenten. Rund 50 Stipendium-Urkunden werden seitdem alljährlich vom Förderverein vergeben.
Der Ruheständler hält sich mit regelmäßigem Joggen fit, schwingt nach wie vor beim TC Rot-Weiß Amberg den Tennisschläger. Der dreifache Vater und sechsfache Großvater genießt mit seiner Ehefrau Birgit den Ruhestand in der Oberpfalz, in der er sich inzwischen zuhause fühlt.
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