Eines der größten Leader-Projekte der laufenden Förderperiode, „Vils Erleben Hahnbach“ auf der so genannten Gocklwiese, hat sich in der Marktgemeinde erfolgreich etabliert: „Die Umgestaltung unserer Gocklwiese wurde so gut von der Bevölkerung angenommen, dass wir nun dieses tolle Alleinstellungsmerkmal weiterentwickeln möchten“, wird Hahnbachs Bürgermeister Bernhard Lindner in einer Pressemitteilung des Landratsamtes zitiert. Anlässlich des 900-jährigen Bestehens des Marktes Hahnbach soll nun ein weiteres Projekt, die „Zielgruppenorientierte Weiterentwicklung der Gocklwiese“ mit Hilfe der Leader-Förderung verwirklicht werden.
Landrat Richard Reisinger überreichte dazu als Vorsitzender des Vereins LAG Regionalentwicklung Amberg-Sulzbach den Förderbescheid vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Amberg-Neumarkt in Höhe von knapp 77.000 Euro an Bürgermeister Lindner. "Um die Attraktivität des Geländes für ein breites Publikum zu steigern, sollen nun zusätzlich ein Geschichtsweg, ein Kneippbecken sowie eine neue Skateanlage entstehen", teilt das Landratsamt mit. Die Gesamtkosten für das Vorhaben lägen bei rund 189.000 Euro brutto, erklärte Lindner: „Wir sind daher sehr froh, ein weiteres Mal durch die Leader-Mittel Unterstützung zu erhalten“.
Nach der Umsetzung des neuen Projekts können Besucher der Gocklwiese entlang des Rundweges auf eine Zeitreise durch die 900-jährige Geschichte Hahnbachs gehen. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Schule hat Heimatpflegerin Marianne Moosburger hierfür Texte für insgesamt zehn Stelen erarbeitet, die durch die Jahrhunderte von 1121 bis 2021 führen. Im östlichen Bereich der Gocklwiese soll zudem ein barrierefreies und für jedermann gut zugängliches Kneippbecken gebaut werden. Das Bassin wird aus einem im Vilsufer bestehenden Grundwasserschacht gespeist: Das garantiert stetigen Wasseraustausch und verhindert so, dass das Wasser im Sommer umkippt. Um nicht nur Profis, sondern auch Anfängern das Skaten zu ermöglichen, wird die neue Skateanlage breitensportgerecht gestaltet.
Das Leader-Programm
"Leader" ist ein Förderprogramm der Europäischen Union sowie des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Stärkung und Entwicklung des ländlichen Raumes. Es unterstützt "die ländlichen Regionen auf ihrem Weg einer selbstbestimmten Entwicklung – ganz nach dem Motto ,Bürger gestalten ihre Heimat'", so beschreibt es das Landwirtschaftministerium.
- "Leader" ist eine Abkürzung, die aus den Anfangsbuchstaben der französischen Begriffe "Liaison entre les actions de développement de l'économie rurale" besteht – auf Deutsch "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft".
- Im Mittelpunkt stehen bei "Leader" die lokalen Aktionsgruppen (LAG). Sie sind Partnerschaften zwischen kommunalen, wirtschaftlichen und sozial engagierten Akteuren in der Region.
- Für die Förderperiode 2014 bis 2022 sind 68 LAG anerkannt.
- Das bayerische Leader-Gebiet umfasst laut Landwirtschaftministerium 86 Prozent der Landesfläche und 58 Prozent der Bevölkerung.
- Rund 126 Millionen Euro an EU- und Landesmitteln stehen für die Projekte zur Verfügung.
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