Amberg
12.01.2023 - 16:48 Uhr

Noch viele Infektionsfälle, aber Situation in der Kinderklinik von St. Marien Amberg entschärft sich

RS-Virus und Influenza grassieren zwar immer noch bei Kindern und Jugendlichen, aber die Situation in der Kinderklinik von St. Marien in Amberg hat sich deutlich entschärft. Im Dezember war das noch ganz anders.

In der zweiten Dezember-Woche hatte das Klinikum St. Marien Alarm geschlagen: Die 44 Betten, die regulär in der Klinik für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen, reichten für die vielen Kinder, die wegen Infektionskrankheiten stationär aufgenommen werden mussten, nicht mehr aus. Zusätzliche Kapazitäten mussten geschaffen werden. Das Klinikum hatte deshalb nach Angaben seines Vorstands Manfred Wendl kurzerhand die Intermediate Care Station, die eigentlich eine Zwischenstation zwischen Intensivstation und Normalstation ist, umfunktioniert und so die Anzahl der Betten für die kleinen Patienten auf 56 erhöht.

Zusätzliche Betten nicht mehr notwendig

"Die Situation hat sich wieder einigermaßen normalisiert", sagt Wendl nun auf Nachfrage. Wenngleich er einräumt, dass dies erst seit Ende vergangener Woche der Fall sei. Die im Dezember zusätzlich geschaffenen Betten seien seit diesem Zeitpunkt nicht mehr nötig. "Die Intermediate Care Station wurde wieder zurückgeführt", informiert Wendl weiter. Zwar gebe es immer noch sehr viele Infektionsfälle, die aber die Kinderklinik in ihrem normalen Betrieb behandeln kann. "Die Lage war schon sehr angespannt", sagt Wendl mit Blick auf den Dezember. Auch nach den Feiertagen sei nochmals ein deutlicher Anstieg verzeichnet worden. Erst in der ersten Januarwoche seien die Fälle wieder nach unten gegangen.

"Wir haben schon noch viele Kinder mit Infektionen", schildert er die aktuelle Situation. Vor allem seien es RS-Virus und Influenza, überwiegend betroffen seien Säuglinge und kleine Kinder. Den Grund dafür hatte Dr. Andreas Fiedler, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, bereits im Dezember in einer Pressemitteilung so erklärt. Nicht nur RS-Virus und Influenza waren das große Problem, sondern damit einhergehende Komplikationen. Hinzu gekommen seien bakterielle Infektionen wie beispielsweise Lungenentzündungen.

Belegung aktuell wie üblich im Januar

Die Folge: schwere Lungenerkrankungen bei den jungen Patienten. Säuglinge und Kleinkinder seien, so Fiedler, besonders gefährdet, da sie weniger trinken können. So bestehe rasch die Gefahr von Austrocknung. Laut Fiedlers Angaben behandelt die Kinderklinik in Amberg nach wie vor sehr viele Infektionsfälle. Vorherrschend sind weiterhin RS-Virus und Influenza. "Die Belegung der Kinderklinik ist aktuell so, wie auch sonst im Januar üblich", erklärt Vorstand Manfred Wendl.

Mit Blick zurück auf die sehr angespannte Phase, von der im übrigen nicht nur St. Marien, sondern bayernweit die Kliniken betroffen waren, rückt er auch die Mitarbeiter in den Fokus. Dem großen Engagement des Personals sei es zu verdanken, dass in der Infektionswelle im Dezember die Versorgung der vielen kleinen Patienten möglich war.

 
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