„Fischer, Auer, Wolff ...!“ An diese Reihenfolge der Spieler-Vorstellung per Lautsprecher im Stadion am Mosacherweg werden sich nur die Amberger Fußball-Anhänger erinnern, deren Haare selbst schon einen Grauton haben. Eine dieser „Fußball-Legenden“ des (damals noch) 1. FC Amberg war über viele Jahre oberster Herr über Sport und Kultur in der Stadt. Norbert Fischer wird am Montag, 10. August, 75 Jahre alt.
Nahezu 300 Spiele absolvierte Norbert Fischer in den 60er Jahren als Torwart beim Amberger Traditionsverein. Ganz spurlos ging die körperliche Belastung von damals nicht an ihm vorüber. Eine Hüfte und ein Knie mussten inzwischen schon ausgewechselt werden. Aber ansonsten fühlt er sich noch fit, schließlich halten ihn ja seine drei Enkelkinder auf Trab. Und ehrenamtlich ist er auch noch viel unterwegs – in Sachen Sport, aber auch in Sachen Kultur in Amberg.
Seit 1961 bei der Stadt
Beruflich kann der heute 75-Jährige auf eine erfolgreiche und ereignisreiche Karriere zurückblicken. Als junger „angestellter An-Lehrling“ 1961 in die Amberger Stadtverwaltung eingetreten, kletterte Norbert Fischer Sprosse für Sprosse auf der Karriere-Leiter nach oben, leitete ein Jahrzehnt das Kulturamt, bevor er schließlich 1997 vom Stadtrat zum Kulturreferenten ernannt wurde.
Viele herausragende Ereignisse fielen in seine Zeit als Chef der Bereiche Kunst, Kultur und Sport in Amberg. „Allein das Welttheater umzusetzen, war eine Mammut-Aufgabe“, erinnert sich Fischer. Viele Veranstaltungsreihen, die auch heute noch das Amberger Kulturleben prägen, hat er initiiert. Das Sommer-Festival, die Sommer-Serenaden im Malteser-Garten, die Rathaus-Konzerte, die beiden Weihnachtskonzerte im Stadttheater, die Volksmusik-Nachmittage im ACC – sie alle gehen auf seine Amtszeit zurück. Bei der Landesausstellung „Winterkönig“ 2003 zog er genauso die Fäden wie bei der 975-Jahr-Feier 2009.
Höhepunkt Landesgartenschau
Die Landesgartenschau 1996 war aber das Highlight, das, so Fischer im Rückblick, sein berufliches Wirken besonders geprägt hat. Sieben Jahre lang bereitete er als „Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH“ dieses Großereignis in Amberg vor. „Ich habe davon viel für mein weiteres berufliches Leben profitiert“, sagt Fischer über diese umfangreiche Aufgabe. Auf das von ihm kreierte Schmetterlingshaus, das 800.000 Besucher anlockte, und die Vilsplätten, die nach wie vor viele Touristen anziehen, ist Fischer heute noch stolz.
Noch immer in Verantwortung
Nach zwölf Jahren Leitung des Kulturreferats in Amberg ging Norbert Fischer 2009 in den verdienten Ruhestand. Vom Engagement für den Sport und für die Kultur in Amberg hat er sich aber deswegen noch lange nicht verabschiedet. Seit mehr als drei Jahrzehnten engagiert er sich ehrenamtlich im Stadtverband für Sport, seit 13 Jahren als dessen Vorsitzender. Auf die Unterstützung durch den Oberbürgermeister und den gesamten Stadtrat konnte er sich immer verlassen, dafür ist sehr dankbar. Noch immer steht Fischer alljährlich zu Jahresbeginn auf der Bühne im ACC, um die Sportler der Stadt zu ehren.
Die Kooperation der im Sportpark ansässigen Vereine ist im genauso ein großes Anliegen wie OB Michael Cerny. Unzählige Gespräche mit Vereinsvertretern liegen hinter ihm, ein Happy End scheint in greifbarer Nähe.
Als Vorsitzender des Vereins „Freunde des Amberger Stadttheaters“ engagiert Fischer sich außerdem für die barrierefreie Sanierung des Stadttheaters, hofft auf eine Umsetzung noch in dieser Amtsperiode des Stadtrats.
Corona-bedingt wird die Geburtstagsfeier heute in der Friedlandstraße nur im kleinen Rahmen stattfinden. Wegen der Pandemie ist er auch zurzeit nicht mit der Aida unterwegs. Vielleicht ist er an seinem Ehrentag aber auch bei einer anderen Lieblingsbeschäftigung anzutreffen, beim Schafkopfspielen.
















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