Amberg
27.12.2022 - 11:30 Uhr

Oberbürgermeister Michael Cerny dankt Einsatzkräften für ihr Engagement

„Leben in herausfordernden Zeiten“: So umschrieb Oberbürgermeister Michael Cerny das Treffen mit Vertretern der Polizeiinspektion, des Rettungszweckverbands und des Klinikums St. Marien. Insbesondere im Klinikum ist die Lage brisant.

Oberbürgermeister Michael Cerny (rechts) empfing die Leitungen der Einsatzkräfte und des Klinikums, Günter Grießhammer, Jürgen Dodell, Katja Sonnauer und Manfred Wendl (von links) zum Jahresabschlussgespräch und gab ihnen Präsente für die engagierten Helfer mit auf den Weg. Bild: Susanne Schwab, Stadt Amberg/exb
Oberbürgermeister Michael Cerny (rechts) empfing die Leitungen der Einsatzkräfte und des Klinikums, Günter Grießhammer, Jürgen Dodell, Katja Sonnauer und Manfred Wendl (von links) zum Jahresabschlussgespräch und gab ihnen Präsente für die engagierten Helfer mit auf den Weg.

Um den Einsatzkräften Dankeschön zu sagen, ihnen für die Beschäftigten eine kleine Weihnachtsgabe zu überreichen und das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen, hatte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny zum Jahresende die Leitungen der Polizeiinspektion (PI) Amberg, des Zweckverbands Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) und der Klinikums St. Marien zu sich eingeladen.

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem neuen PI-Leiter Jürgen Dodell und seinem Stellvertreter Günter Grießhammer, der kommissarischen Leiterin des ZRF Katja Sonnauer und dem Vorstand des Amberger Klinikums, Manfred Wendl, standen einer Pressemitteilung zufolge die großen Herausforderungen, die 2022 noch mit Corona, aber vor allem auch mit den Folgen des Ukrainekriegs und dem aktuell sehr hohen Krankenstand zu bewältigen sind und waren.

„Die Menschen sind verunsichert, denn unsere Welt hat sich innerhalb von kurzer Zeit verändert“, fasste der Oberbürgermeister eingangs die aktuelle Situation zusammen, um seine Gäste nach ihren jeweiligen Erfahrungen zu befragen. Die Aufnahme der Ukraineflüchtlinge bezeichnete er in diesem Zusammenhang als "große Herausforderung", die jedoch insgesamt gut habe gemeistert werden können. In dieser Einschätzung gaben ihm auch die beiden Polizeivertreter recht, heißt es in dem Schreiben.

Sie berichteten, dass es keine Auffälligkeiten gab, die durch die Zuwanderung aus dem vom Krieg gebeutelten Land hätten festgestellt werden können. Auch das Nachholen der zahlreichen Feiern und Festivitäten, die in diesem Jahr wieder stattfanden, sei weitestgehend problemlos verlaufen. Größere Sorgen machen den Einsatzkräften jedoch die vermehrte Gewaltbereitschaft unter Alkoholeinfluss und die erhöhte Aggressivität gegenüber Gesetzeshütern und Rettungskräften.

Eine Schwierigkeit, auf die alle verwiesen, ist auch der Fachkräftemangel, der sich im Polizei- und Rettungsdienst, ganz besonders aber in den Pflegeberufen deutlich bemerkbar macht. In diesem Fall habe Corona leider das Gegenteil bewirkt und junge Leute eher abgeschreckt als sie dazu gebracht, sich für eine Laufbahn in der Pflege zu entscheiden, hieß es bei dem Treffen. „Dabei hat dieser Beruf so viele positive und schöne Seiten“, betonte Cerny und zeigte auf, wie erfüllend es sein kann, anderen Menschen zu helfen und ihnen etwa im Heilungsprozess zur Seite zu stehen.

Kinderstation voll

Natürlich sei es inzwischen aufgrund des Digitalisierungsfortschritts möglich, einen Teil der bisherigen Arbeiten zu automatisieren. „Doch sobald es um den Menschen geht, der Rat und Hilfe braucht, sind die Pflegekräfte unerlässlich“, so der Amberger Oberbürgermeister. Besorgt blickten Michael Cerny und Klinikumsleiter Manfred Wendl auch auf die nächsten Tage und Wochen, in denen noch zahlreiche erwachsene, vor allem aber junge Patienten mit Atemwegserkrankungen erwartet werden.

"Da die insgesamt 45 Betten umfassende Kinderstation des Amberger Klinikums nicht mehr aufnahmefähig ist, haben wir kurzfristig eine Überwachungsstation für Erwachsene umfunktionieren müssen, um zusätzliche Kinder aufzunehmen", wird Wendl in der Meldung zitiert. Das stelle aber für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar, „denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen". Als Beispiel dafür nannte der Klinikumsleiter hohes Fieber und einen erhöhten Ruhepuls, die beim Erwachsenen als Alarmzeichen zu werten seien, bei erkrankten Kindern hingegen eher die Regel.

Dank an Helfer

Dabei sei das Klinikum St. Marien das einzige im Bereich des Rettungszweckverbands, das seine Kinderstation noch nicht abgemeldet hat, wusste dessen kommissarische Leiterin Katja Sonnauer zu berichten. In allen anderen Kliniken, die keine derartige Regelung getroffen hätten, war es nicht mehr möglich, ein Kind einzuliefern.

„Wir leben in herausfordernden Zeiten“, zog Oberbürgermeister Michael Cerny abschließend noch einmal Bilanz und nahm die Tatsache, dass es trotz aller Einschränkungen in vielen Bereichen durch den enormen Einsatz der Mitarbeiter „richtig gut läuft“, zum Anlass, sich bei allen Beschäftigten des Klinikums St. Marien, der Polizei und des ZRF zu bedanken. Sein Dank galt dabei auch all Jenen, die während der Feiertage durcharbeiten müssen und daher keine ruhigen Festtage genießen können.

 
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