Annika Reich freut sich: Das Projekt Ökomodellregion Amberg-Sulzbach wurde um weitere vier Jahre verlängert. Bei der Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands stellte die Projektmanagerin die Schwerpunkte der künftigen Arbeit vor. Im Mittelpunkt steht die Erzeugung von Bio-Lebensmitteln. Wie Annika Reich ausführte, ist das erklärte Ziel des Freistaats, dass bis 2030 der Anteil der ökologischen Landwirtschaft auf 30 Prozent steigen soll. Wie Annika Reich informierte, gibt es aktuell im Einzugsgebiet der Ökomodellregion Amberg-Sulzbach 166 Biobetriebe (zwölf mehr als im Vorjahr), was einem Öko-Anteil an der Landwirtschaft von 11,3 Prozent entspricht.
Die Ökomodell-Region fördert vor allem Kleinprojekte. Deren Vorteil: wenig Bürokratie. Als Beispiele für erfolgreich abgeschlossene Kleinprojekte zum Aufbau von Bio-Wertschöpfungsketten vor Ort nannte sie für 2022 das Pinzgauer Verkaufshaisl in Riglashof, eine Getreideaufbereitung in Schmidtstadt und das Biomilch-Häuschen in Amberg.
Abpackmaschine und Kühlanlage
2023 seien von zehn eingereichten Projekten acht ausgewählt worden. Zum Beispiel eine Abpackmaschine für Bio-Mehl. Oder eine Kühl-anlage für Bio-Bruderhähne. Eines der acht sei nicht umgesetzt worden, erklärte Reich, die die Summe der Zuweisungen mit 38.000 Euro angab und die Projektsumme von insgesamt 100.000 Euro als stattlich bezeichnete. 2024 sei wieder ein Fördervolumen von 50.000 Euro (inklusive eines Eigenanteils von Amberg und Amberg-Sulzbach) möglich.
Zur Regioplus-Challenge würden Projekte zur Bewusstseinsbildung für Bio-Lebensmittel organisiert. Das Angebot reicht von Kochkursen (klimafreundliches oder veganes Kochen) über das Zukunftskino bis hin zu einer kulinarischen Radtour zu Bio-Betrieben in und um Amberg. Neu sei heuer eine Plättenfahrt mit einem Picknick, das rein aus regionalen Bio-Produkten besteht.
Spezielles Speeddating
Auch zum Aufbau von Wertschöpfungsketten plant die Ökomodellregion so einiges. Da wäre zum Beispiel das Projekt Bio-Kälber, weil laut Annika Reich immer noch viele Kälber aus ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben, die nicht für die Nachzucht gebraucht werden, in die konventionelle Mast abgegeben. Für diese Kälber soll eine Vermarktungsstrategie aufgebaut werden, wozu eine Messenger-Gruppe aufgebaut wurde. Dies sei "ein erster Schritt, um weiter zu kommen". Das Projekt Bio-Rind verfolgt den Ansatz für die Vermarktung ganzer Tiere für die Gastronomie. Um Gastronomen und Bio-Landwirte an einen Tisch zu bringen, plant die Ökomodellregion ein Speeddating.
Landrat Richard Reisinger, der die Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands leitete, lobte die beachtlichen Erfolge und wandte sich direkt an Annika Reich: "Ich bin sehr froh, dass wir mit Ihnen in eine zweite Periode der Ökomodellregion gehen können."
Die Ziele der Ökomodellregion
- Steigerung der ökologisch bewirtschafteten Fläche
- Diversifizierung im Ökolandbau
- Erhöhung der Bio-Nachfrage in der Region
- Aufbau von regionalen Bio-Wertschöpfungsketten
- Mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für den Ökolandbau in der Region
- Förderung der Biodiversität, Fruchtbarkeit und Lebensqualität in unserer Kulturlandschaft
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