„Die Omikron-Welle zeigt sich an den hohen Fallzahlen seit 1. Januar dieses Jahres, wobei zu erwarten ist, dass die Gesamtjahreswerte für 2020 und 2021 in Kürze vielerorts erreicht und überschritten werden“, kommentiert der Leiter des Gesundheitsamtes Amberg-Sulzbach, Dr. Roland Brey, laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes die jüngsten Infektionszahlen im Amberg-Sulzbacher Land. Bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen rechnet der Leitende Medizinaldirektor damit, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle regional in wenigen Wochen erreicht sein wird. Reisinger und Brey raten weiterhin zur Vorsicht.
Glücklicherweise verlaufe die Infektion mit der Omikron-Variante bisher relativ mild, so dass die Situation auf den Intensivstationen weiterhin stabil sei. In den verschiedenen Altersgruppen seien nach wie vor Kinder und junge Menschen am stärksten betroffen, heißt es in der Presseinfo weiter. „Inwieweit sich der zu beobachtende Anstieg in den höheren Altersgruppen noch negativ in Bezug auf Krankheitsschwere und Belastung des Gesundheitswesens, wo sich der Ausfall von infizierten Mitarbeitern zunehmend bemerkbar macht, auswirken wird, bleibt abzuwarten“, so Brey.
Weiterer Anstieg wahrscheinlich
Aufgrund der deutlich über 1 liegenden lokalen Reproduktionszahl (R-Wert) geht das Gesundheitsamt davon aus, dass der Höhepunkt des Infektionsgeschehens in unserer Region noch nicht erreicht ist. „Die Omikron-Welle wird noch ansteigen, ehe sie dann ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat“, sagt Brey. Der "R-Wert“ bezeichnet die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einem mit dem Corona-Virus Infizierten angesteckt werden.
Umso eindringlicher rät Landrat Richard Reisinger dazu, alle Vorsichtsmaßnahmen wie Einschränkung der Kontakte und Maskentragen zum Schutz der sogenannten vulnerablen Gruppen wie ältere, chronisch Kranke und immungeschwächte Personen weiterhin zu beachten. Impfungen, insbesondere die Boosterimpfungen, sollten unbedingt wahrgenommen werden, da sie sehr gut vor Infektionskomplikationen und schweren Folgen schützten, auch wenn eine Ansteckung mit Omikron oft nicht verhindert werden könne.
Kleinste Gemeinde schwer erwischt
Der Blick auf die Coronazahlen nach Kommunen zeigt, dass inzwischen Königstein vom Infektionsgeschehen relativ am schwersten getroffen ist (80 Infektionen pro 1000 Einwohner im Jahr 2022). In der Gemeinde im westlichen Landkreis hatten zahlreiche Krankheitsfälle ja bereits zu Problemen beim Winterdienst sowie in Kindergarten und Schule geführt.
Mit deutlichem Abstand folgen dann Vilseck (66), Gebenbach (65), Ebermannsdorf und Ammerthal (jeweils 60 Infektionen pro 1000 Einwohner im Jahr 2022). Bemerkenswert dabei: Gebenbach, die kleinste Gemeinde im Landkreis mit rund 900 Einwohnern, hatte Mitte Januar für 2022 in absoluten Zahlen erst eine einzige Infektion aufgewiesen; jetzt sind es bereits 56. Genauso viele verzeichnet inzwischen die Gemeinde Hirschbach, die vor drei Wochen noch überhaupt keine Infektion für 2022 aufwies.
Relativ die wenigsten Coronafälle gab es in diesem Jahr bisher in Hohenburg (30 pro 1000 Einwohner), Schnaittenbach (31), Hirschau und Edelsfeld (jeweils 32).
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