Amberg
22.08.2022 - 15:46 Uhr

OTH Amberg-Weiden forscht zu Künstlicher Intelligenz und Elektrofahrzeugen

Das Automotive-Team der OTH Amberg-Weiden mit ihren Forschungsfahrzeugen Bild: Wiesel/OTH Amberg-Weiden/exb
Das Automotive-Team der OTH Amberg-Weiden mit ihren Forschungsfahrzeugen

Klimaschutz, reduzierte Schadstoffemissionen und geringere Lärmbelästigung: Laut einer Pressemitteilung der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) sind das nur einige gute Gründe, die für den Umstieg von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf elektrisch betriebene Autos sprechen. Durch eine präzise Vorhersage des Energieverbrauchs mittels Künstlicher Intelligenz (KI) könne dabei die Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen deutlich erhöht und damit die Akzeptanz weiter gestärkt werden.

Wie genau KI dabei gewinnbringend eingesetzt werden kann, erforscht die OTH Amberg-Weiden in einem durch die EU und national geförderten Gemeinschaftsprojekt „AI4CSM“. Daten, so die OTH, spielten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung geeigneter Methoden für die Energieverbrauchsvorhersage. Denn KI benötige, um die Lösung von Problemen zu erlernen, ausreichende und geeignete Trainingsdaten. Da es derzeit keine geeigneten öffentlich zugänglichen Datensätze zum Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen gebe, habe das OTH-Forschungsteam in den vergangenen zwei Monaten selbst einen repräsentativen Datensatz für das Training der Algorithmen erstellt.

Dafür sei ein Elektrofahrzeug der E-Mobility Solutions GmbH in Sulzbach-Rosenberg gemietet worden. Die Autovermietung habe erlaubt, Messgeräte am Auto anzubringen, um notwendige Daten erfassen zu können. Aufgenommen worden seien während der Fahrten unter anderem GPS-Koordinaten, Geschwindigkeit und Energieverbrauch des Fahrzeugs. Ergänzt werde der Datensatz noch durch Höhenprofile der zurückgelegten Strecken, Daten zu Wetter, Uhrzeit und Wochentag, zur Verkehrsdichte und Informationen bezüglich der Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fahrbahnprofile der gefahrenen Straßen. Die Fahrten fanden laut OTH überwiegend im Raum Amberg, Schwandorf und Regensburg statt. 16 verschiedene Fahrer legten dabei insgesamt circa 8000 Kilometer zurück. In den nächsten Monaten würden die Datensätze aufbereitet und für das Training von KI-Algorithmen eingesetzt.

An dem Forschungsprojekt „AI4CSM“ (Automotive Intelligence for Connected Shared Mobility) seien über 40 Partner aus zehn verschiedenen Ländern beteiligt. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist laut OTH, neue Systeme für die Mobilität von morgen zu entwickeln – insbesondere elektrisch betriebene, autonome und gemeinsam genutzte Fahrzeuge. Die OTH beschäftige sich bei diesem Projekt mit energieoptimiertem Routing und KI-gestützter Energieverbrauchsvorhersage für Elektrofahrzeuge. Auch das Konzept des „Federated Learnings“, mithilfe dessen unterschiedliche Fahrzeuge unter Wahrung des Schutzes privater Daten voneinander lernen und dadurch ihre Energieverbrauchsvorhersagen weiter verbessern könnten, werde untersucht. „AI4CSM“ sei eines der Forschungsprojekte rund um autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz, an denen das Automotive-Team der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik (EMI) arbeite. 2006 war das Team mit dem Projekt „AutoSafe“ an den Start gegangen. Infos zu den Projekten des Automotive-Teams finden sich im Internet (www.oth-aw.de/team-automotive).

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.