Ein knappes Jahr hatten sie Zeit, um ihr ambitioniertes Projekt umzusetzen: Die 14 Schüler des P-Seminares „Augmented Reality Sandbox“ (ARS) hatten sich vorgenommen, neues Anschauungsmaterial für den Geografieunterricht am Gregor-Mendel-Gymnasium selbst zu bauen. Unterstützt wurden sie von Sponsoren.
Augmented Reality – die erweiterte Realität durch das Zusammenwachsen der echten und der virtuellen Welt – ist einer der Megatrends, die unser Leben in Zukunft stark beeinflussen werden, heißt es in einer Presse-Info der Schule zum Projekt. Einen Vorgeschmack auf das Lernen mit der ARS konnten die Schüler der 5. Klassen jetzt erleben. Nach kurzer Einführung und einem passgenau erstellten Erklärvideo sollten die Nachwuchsgeographen mit Hilfe von kinetischem Sand, einer 3D-Kamera und leistungsstarker Computerpower die Oberfläche der Insel Zypern modellieren. Dazu hatten sie eine Karte der Insel mit Höhenschichten zur Verfügung; diese galt es nun mit dem Sand zu formen, wobei die ARS die entsprechenden Höhenlinien und -schichten des selbst gestalteten Geländes in Echtzeit bestimmte und auf den Sand projizierte. Mit großer Begeisterung erstellten die Fünftklässler steile Hänge aus engen Linien und hohe Gipfel aus weißen Hochgebirgsschichten, umgeben von grünem Küstentiefland und blauem Meer. So wuchs Zypern als schroffe Landschaft aus Sand – und bei den Schülern die Vorstellung davon, was die manchmal abstrakt wirkenden Kartendarstellungen eigentlich bedeuten. Um den Ansturm am Sandkasten gering zu halten, durften die Schüler laut einer Pressemitteilung parallel dazu außerdem mit einer speziell programmierten Web-App an Tablets selbst Höhenlinienkarten erstellen und diese interaktiv als Profilschnitt darstellen lassen.
Unter der Teamleitung um Tarek Saleh und Leonhard Paintner planten die Schüler zunächst die Arbeitsschritte und organisierten die Arbeitsabläufe. Zügig fertig wurde das von Florian Donhauser, Simon Sabisch, Benjamin Jahreis und Samuel McAllister gebaute Gestell, während sich die erfolgreiche Finanzierung der teuren digitalen Ausstattung zunächst schwierig gestaltete. Es gelang den Schülern um Felix Bader, Tobias Hetzenecker und Shober Akbari dann aber alle Teile zu beschaffen und den Aufbau zu bewerkstelligen.
Große Schwierigkeiten bereitete die Anpassung und Kalibrierung der von der University of California zur Verfügung gestellten Software. Auch wenn zeitweilig Frust aufkam, bissen sich die Schüler – allen voran Noah Vollmer und Jonas Reindl – durch und wurden mit Erfolg belohnt: Der Hightech-Kasten war einsatzbereit. Die für einen nachhaltigen Einsatz von Tobias Hetzenecker und Florian Spreng erstellte Dokumentation wurde von den beiden in einen gelungenen Erklärfilm überführt, der den Einstieg in die von den Oberstufenschülern mit Sebastian Klopsch organisierte, interaktive Unterrichtsstunde bildete, die von den Unterstufenschülern begeistert aufgenommen wurde, heißt es. Die Betreuung an der von Kursleiter Christoph Traub eigens erstellten Profilschnitt-Software übernahm Tobias Salfetter.
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