Amberg
12.04.2023 - 14:52 Uhr

Pfarrei in Amberg erstellt Konzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen

Kaplan Matthias Strätz arbeitet federführend das Konzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit aus. Bild: ads
Kaplan Matthias Strätz arbeitet federführend das Konzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit aus.

Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein großes Thema in der katholischen Kirche. Die Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit in Amberg erstellt deshalb ein institutionelles Schutzkonzept. Ebenso wird ein verbindlicher Verhaltenskodex in der Pfarrei für den Umgang mit den anvertrauten Kindern und Jugendlichen erarbeitet, um sexualisierter Gewalt vorzubeugen.

Aktuell ist ein Fragebogen bei den Kindern und Jugendlichen im Umlauf, dessen Ergebnis die Grundlage des Schutzkonzeptes bilden wird. Die Fertigstellung des Konzepts ist für Ende des Jahres geplant. Ansprechpartner ist Kaplan Matthias Strätz. „Der Hauptbewegrund für die Erstellung des Konzepts ist in erster Linie das Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen", sagt er. Kinder und Jugendliche sollten sich in der Pfarrei wohlfühlen und im geschützten Raum und Rahmen die Angebote von Pfarrei und Pfarrjugend wahrnehmen können. Deshalb sollen Regeln und Leitlinien für ein angemessenes und gutes Miteinander aufgestellt werden, um dafür zu sorgen, "dass Missbrauch keinen Raum erhält und Kinder und Jugendliche, die von Missbrauch betroffen waren oder sind, Hilfe finden“.

Wie der Kaplan weiter ausführt, erstelle er federführend das Konzept, jedoch in Zusammenarbeit mit allen Hauptamtlichen der Pfarrei sowie Vertretern aller Gruppen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben: beispielsweise KjG und Ministranten. Den Begriff der sexualisierten Gewalt fasst Strätz sehr weit: "Bereits manchmal unbewusste Kommentare können Grenzverletzungen darstellen, die für Kinder und Jugendliche unangenehm sein können." Deshalb würden Vertrauenspersonen ernannt, an die sich Kinder und Jugendliche wenden können, "wenn etwas vorfällt, das sie verstört oder gar verletzt". Der Beschwerdeweg, wohin sich Kinder und Jugendliche wenden können, müsse klar sein. "Wir wollen, dass sich alle Kinder und Jugendlichen bei uns wohlfühlen und zu nichts gezwungen werden, was sie nicht wollen. Das geht von Spielen in einer Gruppenstunde über Aktionen bis hin zu Aufgaben."

Umgesetzt werden müsse das Konzept von allen, die in der Pfarrei mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, "ganz egal ob haupt- oder ehrenamtlich". Strätz kündigt auch Evaluierungen an, um das Konzept zu verbessern oder an neue Gegebenheiten anzupassen, etwa an ein bisher nicht dagewesenes Angebot der Jugend. Wer in der Pfarrei mit Kindern und Jugendlichen zu tun habe, müsse eine Selbstverpflichtungserklärung abgeben, also bestätigen, dass das Konzept gelesen wurde und der darin enthaltene Verhaltenskodex akzeptiert und umsetzt wird. So werde sichergestellt, dass sich niemand herausreden könne.

 
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