Das ist mal eine Hausnummer: Die Beschäftigten fordern bei den aktuellen Tarifverhandlungen 15 Prozent mehr Lohn. Außerdem soll es 200 Euro mehr für Auszubildende und eine Fortzahlung der Postzulage für Postbeamte (dabei handelt es sich um eine Sonderzulage für Bundesbeamte) geben.
Matthias Than, Vorsitzender der Verdi-Betriebsgruppe Amberg, wisse, dass die Forderungen hoch seien. Er verwies aber auch auf die Inflation und die steigenden Energiekosten. Außerdem betont er: "Bei uns kommt hinzu, dass wir ein Unternehmen sind, das Quartal für Quartal, Jahr für Jahr die Gewinne steigert." 2022 sind es 8,4 Milliarden Euro gewesen.
Zweite Verhandlungsrunde aktuell
Trotzdem hat es vom Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot gegeben. Eine zweite findet gerade statt. Am Mittwoch und Donnerstag, 18. und 19. Januar, tauschen sich die Parteien in Köln aus.
Than erwartet, dass es zu keiner Einigung kommt. Ab Freitag drohen deshalb Streiks, von denen auch die Zustellgebiete in Amberg und Weiden betroffen sein können. Wann und wo genau die Beschäftigten die Arbeit niederlegen, verriet der Verdi-Vorsitzende nicht. "Da wir bundesweit aufgestellt sind, bekommen wir von der sogenannten Streikleitung selbst erst kurzfristig Bescheid."
2015 unbefristeter Streik
Auf Nachfrage versicherte Than, dass die Streikbereitschaft aktuell "sehr, sehr hoch ist". An einer Betriebsversammlung in einer Basketballhalle in Nürnberg hätten 2050 der rund 5500 Beschäftigten, also fast die Hälfte der Belegschaft, teilgenommen. Die Aktionen der Gewerkschaft werden bei einer ausbleibenden Einigung, von der auszugehen ist, wohl bis Anfang, Mitte nächsten Monats anhalten.
Für den 8. und 9. Februar ist eine dritte Verhandlungsrunde angesetzt. 2015 ist es zu einem unbefristeten Streik bei der Post gekommen. Millionen Sendungen und Briefe sind damals liegengeblieben. Auch das Briefzentrum in Schafhof bei Amberg wurde vor acht Jahren bestreikt.
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