Amberg
01.08.2024 - 11:26 Uhr

Pralinen als Dankeschön: Rotes Kreuz in Amberg ehrt drei Lebensretter

Drei junge Leute haben für einen gemütlichen Abend im Supermarkt eingekauft, auf dem Parkplatz sehen sie eine leblose Person am Boden liegen. Gehen sie vorbei, ignorieren sie? Nein, sie beginnen mit Reanimation und rufen den Rettungsdienst!

Notfallsanitäter Falk von Wichtigen (rechts) war so beeindruckt vom vorbildlichen Verhalten der drei jungen Leute, dass er anregte, sie in die BRK-Geschäftsstelle einzuladen und ihnen ganz offiziell zu danken: Lena Schmid, Anna-Lena Muche (hinten von links) und Patrick Scharl (vorne links) hatten einen bewusstlosen Menschen reanimiert. Bild: Peter Ringeisen
Notfallsanitäter Falk von Wichtigen (rechts) war so beeindruckt vom vorbildlichen Verhalten der drei jungen Leute, dass er anregte, sie in die BRK-Geschäftsstelle einzuladen und ihnen ganz offiziell zu danken: Lena Schmid, Anna-Lena Muche (hinten von links) und Patrick Scharl (vorne links) hatten einen bewusstlosen Menschen reanimiert.

Den Abend hatten sich Lena Schmid (18), Anna-Lena Muche (16) und Patrick Scharl (24) anders vorgestellt. Sie kamen gerade aus einem Supermarkt am Mosacherweg und wollten ihre gemeinsamen Einkäufe im Auto verstauen, als sie eine leblose Person am Boden bemerkten. Anscheinend hatte keiner der anderen Passanten sie wahrgenommen – oder wahrnehmen wollen. Die drei jedenfalls sahen sich an und beschlossen sofort, dass sie helfen müssten. Der von ihnen herbeigerufene Rettungswagen kam kurze Zeit später, und Notfallsanitäter Falk von Wichtigen stellte anerkennend fest: „Wir haben schon bei der Anfahrt gesehen, dass die Ersthelfer alles richtig gemacht haben.“

Bestens getimter Erste-Hilfe-Kurs

„Woher wusstet ihr, was zu machen ist?“, will Rettungsdienstleiter Markus Popp beim Pressetermin in der BRK-Geschäftsstelle wissen. Lena Schmid gibt mit einem Lächeln die Antwort: „Ich hatte erst ein paar Tage vorher meinen Erste-Hilfe-Kurs abgeschlossen." Und so war ihr klar, wie sie vorgehen musste, unterstützt von ihren Freunden und einer vierten Person, von der keine Kontaktdaten bekannt sind: Die Person am Boden ansprechen, Puls und Atmung überprüfen – und während einer die Notrufnummer 112 wählt –Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung.

Alles richtig gemacht

„Wir waren schon sehr aufgeregt“, erinnern sich die jungen Leute, aber sie waren überzeugt, dass sie handeln mussten – und dass sie nichts falsch machen konnten. Darin bestärkt sie BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller: „Das Einzige, was falsch gewesen wäre: Nichts zu tun.“ So waren die Hilfsmaßnahmen der vier Ersthelfer erfolgreich. Die ohnmächtige Person konnte reanimiert werden und überlebte.

Für ihr beherztes und mitmenschliches Eingreifen dankten die Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes den Helfern herzlich und überreichten ihnen Pralinen. Anschließend waren sie eingeladen, das Innere eines Rettungswagens zu besichtigen. Notfallsanitäter von Wichtigen erklärte die zweckmäßige Inneneinrichtung, mit deren Hilfe oft Leben gerettet werden können.

Hintergrund:

Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Prüfen: Person ansprechen, leicht an Schulter rütteln; Atmung überprüfen
  • Rufen: Weitere Personen hinzurufen; Notrufnummer 112 wählen
  • Drücken: Herzdruckmassage durchführen, bis der Rettungsdienst eintrifft

Das Rote Kreuz bietet Erste-Hilfe-Kurse an, in denen solche Maßnahmen erklärt und geübt werden. Informationen dazu gibt es unter anderem auf der Homepage des BRK-Kreisverbands Amberg-Sulzbach (www.kvamberg-sulzbach.brk.de) unter der Rubrik Angebote und der dortigen Unterrubrik Kursangebote.

 
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