Die Impfung der priorisierten Personengruppen in der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach wurde abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Amberg-Sulzbach. Alle Bürger können nun ohne lange Wartezeit direkt Impftermine vereinbaren. Mittlerweile haben nahezu 80.000 Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis eine Erstimpfung erhalten. Knapp 60.000 von ihnen wurden bereits ein zweites Mal geimpft. "Allen Personen, die den priorisierten Personen nach Coronavirus-Impfverordnung angehören, konnte zwischenzeitlich ein Impfangebot gemacht werden", heißt es aus den beiden Impfzentren. Der BRK-Kreisverband Amberg-Sulzbach erleichtert deshalb ab sofort den Zugang zur Corona-Schutzimpfung. Alle Bürger können online oder telefonisch kurzfristig Termine vereinbaren, bis einschließlich Dienstag, 6. Juli, sind noch hunderte Termine frei.
Mit Biontech oder Moderna
Die Versorgung mit Corona-Schutzimpfungen in der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach habe sich innerhalb kürzester Zeit entspannt, so die Mitteilung. Nachdem über mehrere Wochen kaum Erstimpfungen gemacht werden konnten, sind in den Impfzentren in Amberg und Sulzbach-Rosenberg von Mittwoch, 30. Juni, bis zum Dienstag, 6. Juli, wieder etwa 4.000 Erstimpfungen mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna möglich. Nachdem die noch verbliebenen Personen in der dritten Prioritätsgruppe eine Einladung zur Terminvereinbarung erhalten hatten, waren noch tausende Termine frei. Aus diesem Grund haben nun alle Bürger der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach ab 16 Jahren die Möglichkeit, sich zeitnah in den beiden vom BRK-Kreisverband Amberg-Sulzbach betriebenen Impfzentren impfen zu lassen.
"Genug Impfstoff haben wir"
Dazu erläutert BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller: „Wir haben jetzt den Punkt erreicht, an dem alle Personen, die dringend einen Impftermin benötigen, einen solchen erhalten haben. Jetzt wollen wir den Zugang für diejenigen Personen erleichtern, denen das bisherige Anmeldeverfahren zu langwierig gewesen ist. Genug Impfstoff dafür haben wir.“ Landrat Richard Reisinger würdigt das Engagement der Helfer: „Durch die großen gemeinsamen Anstrengungen der niedergelassenen Ärzte und der Helferinnen und Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes sind wir eines der ersten Gebiete in Deutschland, das allen Bürgerinnen und Bürger ein Impfangebot machen kann. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny ruft die Menschen dazu auf, die Gelegenheit zu nutzen: „Gegen die neue Delta-Variante des Virus schützt nur eine Zweitimpfung zuverlässig. Wer noch im Juli die Erstimpfung erhält, wird bei einer möglichen vierten Welle im Herbst bereits vollständig geschützt sein.“
Anmeldung zur Impfung: So geht's
- Personen, die sich bis einschließlich 28. Juni unter www.impfzentren.bayern registriert haben, können sich ab sofort dort einloggen und direkt einen Impftermin vereinbaren.
- Aktuell ist die Vereinbarung von Erstimpfungsterminen bis 6. Juli 2021 möglich.
- Wer keinen Onlinezugang hat, kann bei der Hotline der BRK-Impfzentren unter 09621/16229-7100 anrufen, sich registrieren und direkt im Anschluss einen Impftermin vereinbaren.
- Auch Personen, die sich bereits vorher telefonisch oder online registriert haben, können über die Hotline direkt einen Termin erhalten. Die Hotline ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr besetzt.
- Wer sich impfen lassen möchten und noch nicht registriert ist, kann sich ebenfalls unter www.impfzentren.bayern anmelden und innerhalb weniger Tage einen Termin bekommen.
Impfstatistik für Amberg/Amberg-Sulzbach
(Stand 29. Juni, 23 Uhr)
- Summe Erstimpfungen
79.937
- Impfzentrum Amberg
25.746
- Impfzentrum Sulzbach-Rosenberg
26.213
-Hausärzte
26.210 - Summe Zweitimpfungen
60.452
- Impfzentrum Amberg
20.711
- Impfzentrum Sulzbach-Rosenberg
19.756
- Hausärzte
18.259 - Gesamtsumme
140.389
Vorrang für Getestete, Geimpfte und Genesene
145 200 Menschen leben insgesamt in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach. Davon haben 80 000 bereits mindestens die erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Das hört sich viel an, allerdings bleiben immer noch über 65 000 Bürger übrig, die noch nicht in Berührung mit Biontech, Moderna, Astrazeneca und Co. gekommen sind. Jetzt, wo die Priorisierung in den beiden Impfzentren in der Region weggefallen ist, stehen gerade die bislang impfmüden Erwachsenen vor einer Entscheidung: Impfen lassen oder doch lieber nicht? In Griechenland gibt es neuerdings 150 Euro für junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Auch hierzulande wird man sich etwas einfallen lassen müssen. Wenn alle Impfwilligen ihren Termin bekommen haben, bleiben immer noch genug übrig, die sich bislang nicht trauten. Es wird noch einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden müssen, um die zahlreichen Zweifler zu motivieren. Getesteten, Geimpften und Genesenen Vorrang zu erteilen, wäre zumindest ein Anfang. Im Herbst zurück zu einem weiteren Lockdown ist definitiv keine und die allerschlechteste Alternative.
Andrea Mußeman