Amberg
09.12.2021 - 11:06 Uhr

„Ressource Mensch“ das Hauptproblem

Marc Bigalke, der Leiter der Notaufnahme im Amberger Klinikum, blickt auf die aktuelle, angespannte Situation. Die Intensivbetten sin derzeit gut belegt, berichtet er. Außerdem herrsche Personalmangel.

Der Leiter der Notaufnahme im Amberger Klinikum erklärte, dass wegen Corona die Lage derzeit angespannt sei. Bild:  Center for Disease Control/Planet Pix via ZUMA Wire/dpa
Der Leiter der Notaufnahme im Amberger Klinikum erklärte, dass wegen Corona die Lage derzeit angespannt sei.

Die Verbandsversammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) am Dienstag nutzte Marc Bigalke, der Leiter der Notaufnahme im Amberger Klinikum und zugleich der Krankenhaus-Koordinator für den Rettungsdienstbereich Amberg, um über die aktuelle Situation in den Kliniken zu informieren.

„Die Lage ist sehr angespannt. Die ersten drei Wellen waren im Vergleich zur vierten Welle quasi nur zum Warmwerden“, sagte der Leiter der Notaufnahme am Amberger Klinikum über die augenblickliche Situation an den Kliniken der Region. Bigalke begrüßte daher auch die Einführung strengerer Regeln wie das ganztägige Tragen der Maske durch das Pflegepersonal. Von den rund 17 zusätzlichen Intensiv-Betten, die in den Kliniken des hiesigen Rettungsbereichs, also in Amberg, Sulzbach-Rosenberg, Auerbach und im Landkreis Schwandorf, aus anderen Bereichen der Intensiv-Medizin für Covid-19-Patienten eingerichtet wurden, seien nahezu alle belegt. Auch die restliche Belegung könne, so Bigalke, sehr schnell passieren, nämlich durch Patienten außerhalb der Oberpfalz, vor allem aus Nieder- und Oberbayern. „Wir warten stündlich auf Anrufe aus Südbayern“, erklärte Bigalke.

Dabei sei die Zahl der Betten gar nicht das Problem, sondern das fehlende Personal. „Die Ressource Mensch ist endlich“, konstatiert der Krankenhaus-Koordinator und meint konkret nicht nur den Mangel an Pflegepersonal, sondern auch den Ärztemangel. Während aus Südbayern schon insgesamt 49 Patienten in andere Regionen Deutschlands ausgeflogen werden mussten, seien aber die Oberpfälzer Kliniken bisher davon verschont geblieben.

Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny wies auch auf die Auswirkungen auf andere Bereiche der Kliniken hin. „Die Situation geht zu Lasten der Patienten, die jetzt auf ihre Operation warten müssen“, sagte Cerny. Um die Intensiv-Kapazitäten nicht zu überlasten, habe man daher nahezu alle planbaren Operationen abgesagt.

Amberg09.12.2021
 
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