Amberg
04.04.2022 - 16:10 Uhr

Mit der Rotbuche auf den Baum der Zukunft gesetzt

Deutschland ist Buchenland. Von daher verwundert es nicht, dass die Rotbuche nun schon zum zweiten Mal "Baum des Jahres" geworden ist. In Amberg wird dem Baum des Jahres immer eine besondere Ehre zuteil.

Die Rotbuche ist Baum des Jahres 2022. Damit wird dem am häufigsten vorkommenden Laubbaum in Deutschland dieser Ehrentitel nach 1990 zum zweiten Mal verliehen. Der Amberger Umweltausschuss wird den Baum des Jahres traditionell in seiner Herbstsitzung im Oktober pflanzen. Wie Florian Haas vom Umweltreferat jetzt in der Sitzung des Gremiums sagte, wird die Rotbuche einen Standort am Lüderitzplatz beim Pioniersteg direkt gegenüber des staatlichen Forstamts bekommen. "Eigentlich wären wir ja ein reines Buchenland", erläuterte Florian Haas die Bedeutung der Rotbuche – würden die Standorte der Buche nicht oft durch schnell wachsende und vom Menschen gepflanzte Nadelbäume besetzt.

Endlose Buchenwälder, durch die wilde Tiere und nur ganz vereinzelt Menschen streifen – so stellt man sich unsere Region vor 5000 Jahren gemeinhin vor. Doch tatsächlich ist die Buche ein relativ junger Baum bei uns, wie Florian Haas sagt. Oder vielmehr: ein Rückkehrer. Denn nachdem die Baumart vor Millionen Jahren im wärmeren Europa heimisch gewesen ist, starb sie hier mit der Abkühlung des Kontinents zunächst aus. Erst vor rund 2000 Jahren begann die Rotbuche ihren Siegeszug über den nun wieder etwas wärmeren Kontinent. Der nach Einschätzung des Umweltexperten im Zeichen des Klimawandels auch anhalten dürfte. Denn tatsächlich sei die Rotbuche ein sogenannter "Zukunftsbaum", der sich in den vergangenen trockenen Jahren erstaunlich gut in den Wäldern gehalten habe. "Die Buche ist das Wasserwerk des Waldes", so Florian Haas.

Neue Ziele für den Klimaschutz

Nachdem die Amberger Klimaschutzkoordinatorin Corinna Loewert bereits in ihrer ersten Amtszeit den größten Teil der Aufgaben erledigt hat, die ihr zugeordnet worden waren, steht in der Anschlussförderung ein erweitertes Spektrum an. Um das zu umreißen, wurde unter anderem eine Bachelorarbeit bei der OTH Amberg-Weiden in Auftrag gegeben. „Zu erreichende Klimaschutzindikatoren und -ziele erarbeiten“, lautet der Titel der Arbeit, die deren Verfasser, Nicolas Riegger, im letzten Umweltausschuss grob umrissen hat. Insbesondere ging es dabei um die Indikatoren, anhand derer die Klimaschutzanstrengungen der Stadt Amberg bewertet werden können.

Nicolas Riegger hat dabei fünf Grundsektoren herausgearbeitet, die das möglich machen sollen: Energieeinsparung, Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Ausstieg aus fossilen Energieträgern und Kompensation oder Speicherung von Treibhausgasen. "Das sind Faktoren, die von uns gemessen und beeinflusst werden können", so Riegger. Also beispielsweise im Bereich "Energieeinsparung" der Verbrauch von Strom und Wärme. Beides kann man messen, beides aber auch gezielt steuern. Beispiel Erneuerbare Energien. Hier bietet sich ein weites Feld an, wie Werte erfasst und in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Die konkreten Stellschrauben lauten hier: Dekarbonisierung der Kraft-Wärme-Kopplung und des Wärmenetzes, Ausbau der Photovoltaik und der Solarthermie, Veränderung des Anteils von Wärmepumpen bei Neubauten und vor allem im Bestand sowie Windkraft-Ausbau. Wofür letztlich aber der Standort-Vorteil des Landkreises Amberg-Sulzbach einbezogen werden muss. "So schaffen wir Startwerte für die Zukunft", sagte Nicolas Riegger. Die bei Bedarf dann auch nachjustiert werden könnten.

Nur die Formulierungen ändern sich

In seiner Herbstsitzung hatte der Umweltausschuss vier Verordnungen für Landschaftsschutzgebiet im Stadtgebiet neu erlassen: Mariahilfberg, Krumbach, Erzberg, Ammerbachtal. Nach der öffentlichen Auslegung und der Prüfung durch die Regierung der Oberpfalz haben sich hier allerdings einige Veränderungen ergeben, wie Umweltreferent Bernhard Mitko jetzt mitteilt. "Es ändern sich allerdings nur die Formulierungen, nicht aber die juristischen Folgen", so Mitko. Es sei also damit keine "Entschärfung" der Vorschriften verbunden, wie vereinzelt befürchtet worden sei. Mit diesem Vorgehen zeigte sich auch der Ausschuss einverstanden.

 
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