Amberg
06.12.2022 - 16:50 Uhr

RS-Virus und Influenza: St. Marien Amberg stockt Betten der Kinderklinik auf

Die Situation auf den bayerischen Kinderstationen ist angespannt. Das Klinikum in Amberg unterstreicht, dass die Versorgung von Kindern sichergestellt ist. St. Marien hat zusätzliche Bettenkapazitäten für die kleinen Patienten geschaffen.

Das RS-Virus und die Influenza bringen bayernweit Kliniken ans Limit. Das Klinikum St. Marien hat jetzt auf die angespannte Situation reagiert und die Bettenkapazität der Kinderklinik erhöht. Symbolbild: Marijan Murat/dpa
Das RS-Virus und die Influenza bringen bayernweit Kliniken ans Limit. Das Klinikum St. Marien hat jetzt auf die angespannte Situation reagiert und die Bettenkapazität der Kinderklinik erhöht.

"Es ist noch lange kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen", hießt es in einer Pressemitteilung des Klinikums St. Marien. Im Vergleich zur Vorwoche seien die akuten Atemwegserkrankungen deutlich gestiegen und lägen über den Werten der Vorjahre, zitiert das Klinikum den Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI). Dies macht sich bundesweit in den Kinderkliniken bemerkbar, so auch in Amberg. „In diesem Jahr sind nicht nur das RS-Virus und die Influenza das große Problem, sondern Komplikationen in Form von bakteriellen Infektionen wie Lungenentzündungen, die dazu kommen“, informiert Dr. Andreas Fiedler, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche.

Schwer an der Lunge erkrankt

„Die Kinder sind schwer krank, kommen mit Sauerstoffmangel zu uns und können kaum atmen, da sie schwer an der Lunge erkrankt sind", erklärt der Mediziner weiter. Besonders gefährlich sei dies für Säuglinge und Kleinkinder, "da sie viel weniger trinken können und dann rasch von Austrocknung gefährdet sind". Fiedler spricht von einer sehr angespannten Situation, die aktuell im gesamten bayerischen Raum zu beobachten sei. Kliniken aus Bayern hätten auch an das Klinikum Amberg Anfragen auf Aufnahme gestellt.

Angesichts der kritischen Situation hat St. Marien laut seiner Pressemitteilung jetzt zusätzliche Kapazitäten für die stationäre Versorgung von Kindern geschaffen. Ab heute stehe die Intermediate Care Station für die Versorgung von Kindern zur Verfügung. "Normalerweise versorgen wir dort erwachsene Patienten, die nicht mehr intensivpflichtig sind, aber weiterhin engmaschig beobachtet werden. Sie ist das Bindeglied zwischen den Normalstationen und den Intensivstationen“, erklärt Dr. Harald Hollnberger, Ärztlicher Direktor des Klinikums.

Auch Monitore verfügbar

Ärztlich versorgt würden die erkrankten Kinder dort weiterhin von den Kinderärzten der Kinderklinik. "Es ist schön, dass wir in dieser Situation zusammenhalten und besonders zusammenarbeiten, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen", wird Hollnberger in der Pressemitteilung zitiert. Mit dieser Maßnahme hat das Klinikum die Kapazität von den ursprünglich 44 Betten im Bereich der Kinderklinik auf 56 Betten aufgestockt. Die Teams der Kinderstation und der IMC-Station arbeiteten jetzt Hand in Hand. So verfüge auch die IMC über das notwendige, geschulte Pflegepersonal. Und auch die zur Überwachung erforderlichen Monitore seien auf der IMC verfügbar.

„Auch auf unserer Kinderstation verfügen wir über solche Monitore, die nötig sind, wenn die Kinder eine Sauerstofftherapie bekommen“, informiert Chefarzt Fiedler. „Wir sind unseren Mitarbeitern sehr dankbar, dass wir alle in solch einer Situation in eine Richtung blicken und uns gegenseitig unterstützen, um die Situation in der Region gemeinsam zu bewältigen.“

 
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