Die Senioren-Union der CSU bedauerte bei ihrer Kreishauptversammlung, dass der Versuch mit einem Altstadtbus nicht erfolgreich verlaufen ist. Andererseits sah sie auch Argumente, die dagegen sprechen. „Rauf und runter, das war unser Vorschlag, den Altstadtbus vom Bahnhof bis zum Malteserplatz fahren zu lassen“, führte Vorsitzender Rudolf Maier aus, räumte aber zugleich ein: "Einen idealen Streckenverlauf werden wir wohl nie finden." Vielleicht, so führte er aus, sei die "Erreichbarkeit unserer Innenstadt mit der normalen Linie doch nicht so schlecht".
Oberbürgermeister Michael Cerny verwies auf den hohen Kostenfaktor beim Testlauf. So müsse man 70 Euro pro Fahrgast auf der Route Bahnhof – Rathaus ansetzen. Die meisten Nutzer wohnen laut Cerny in der Altstadt. Und noch eine Erkenntnis: Der Autoverkehr sei nicht zurückgegangen. Darauf war auch Maier in seinem Rechenschaftsbericht zu sprechen gekommen: „Jedenfalls ist der Traum geplatzt, dass mit einem Altstadtbus weniger Autos unterwegs sind." Der Hinweis, dass es rund um das „Ei“ zentrumsnahe Parkplätze gibt, sei schon richtig. Man müsste nur Besuchern aus Nah und Fern noch mehr die Nutzung dieser Parkplätze schmackhaft machen.
Nach Überzeugung Maiers gibt es Gründe, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren, etwa für Menschen, die sich einfach schwer tun mit dem Gehen, auch wenn es nur kurze Wege sind. „Deshalb können wir uns eine autofreie Innenstadt nicht vorstellen“. In seinen Ausführungen zur Kommunalpolitik sprach Michael Cerny von einer positiven Entwicklung für die Altstadt und bewertete auch die Arbeit des Bürgerrats für die Entwicklung des Bürgerspitalareals als positiv. Zu dessen Empfehlungen kämen nun Expertenmeinungen und Vorschläge aus der Verwaltung. Eventuell böte sich das Areal auch für eine Energiezentrale für Fernwärme an.
Zur Bergwirtschaft sagte der Oberbürgermeister, dass der Investor bereits Projektanten beauftragt habe. "Wir wollen mit dem Investor schnelles Baurecht schaffen“, so Cerny, der in der ehemaligen Leopoldkaserne ein bedeutsames Zukunftsprojekt sieht, nachdem die Stadt ein positives Signal von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bekommen habe. Die zehn Hektar könne man wunderbar nutzen. Die alten Häuser sollen nach Vorstellungen des Rathaus-Chefs zu modernen Wohnhäusern umgebaut werden. Ebenso notwendig sei sozialer Wohnungsbau und inklusives Wohnen. „Wir suchen eine Wohnform, die sich auch ein Normalverdiener leisten kann", sagte Cerny.
Von „Harakiri“ sprach Cerny im Zusammenhang mit den Krankenhausplänen des Gesundheitsministers. Konkret auf die regionale Situation umgemünzt, hält er nach eigener Aussage eine engere Kooperation der Häuser Amberg und Sulzbach-Rosenberg für unbedingt notwendig, um ein Krankenhaus der dritten Versorgungsstufe zu werden. Cerny bedauerte, dass seitens des Landkreises noch die Bereitschaft für eine gemeinsame Trägerschaft fehlt. „Es ist höchste Zeit, dass sich der Landkreis Gedanken macht: Wo gehen wir hin?“
Bei den Neuwahlen bestätigten die Mitglieder den Kreisvorsitzenden Rudolf Maier im Amt. Seine Stellvertreter sind Evi Bauer-König, Christa Beck, Gerhard Hollederer und Werner Vornlocher. Schatzmeisterin ist Elisabeth Zagel, Schriftführer sind Emmeram Luber und Heinrich Fraunholz. Beisitzer sind Peter Beck, Georg Lassonczyk, Gerda und Josef Lettl, Marianne Rade-Kneißl, Elfriede Walleter und Johann Weber.
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