Amberg
17.12.2019 - 18:05 Uhr

Sicherheit in den Behörden: Nicht nur Weiden braucht Security

Wachpersonal beschützt seit drei Jahren die Mitarbeiter im Rathaus Weiden. Auch in anderen Ämtern erhalten die Angestellten im Notfall Unterstützung.

Auf das Rathaus am Marktplatz in Amberg passen zwei Löwen statt Wachpersonal auf die Mitarbeiter auf. In anderen Behörden gibt es Security-Mitarbeiter. Bild: Wolfgang Steinbacher
Auf das Rathaus am Marktplatz in Amberg passen zwei Löwen statt Wachpersonal auf die Mitarbeiter auf. In anderen Behörden gibt es Security-Mitarbeiter.

Seit 2016 ist ein Security-Dienst im Rathaus Weiden installiert. Allein 2019 musste das Wachpersonal 22 Mal eingreifen. In einigen Fällen wurde die Polizei hinzugezogen und Anzeige erstattet. Auch die Stadt Amberg beschäftigt Wachpersonal, allerdings nicht im Rathaus am Marktplatz, sondern im Gebäude am Hallplatz 4. Dort sind Einwohneramt, Rechtsamt und Ausländerbehörde untergebracht. Seit 10. Januar 2019 passe stundenweise, etwa an Auszahltagen, Security auf, erläutert Pressesprecher Thomas Graml. Eingreifen musste der Wachmann zweimal, als jeweils ein Bürger in einem Büro laut wurde. "Er wurde dann hinausbegleitet."

Seit Februar 2016 arbeitet ein Wachdienst im Landratsamt Schwandorf. "Er hat sich bestens bewährt, zumal es nicht nur darum geht, bei unschönen Vorkommnissen einzugreifen, sondern auch darum, deeskalierend zu wirken", sagt Pressesprecher Hans Prechtl. Seitdem registrierte das Amt sieben Vorfälle, bei denen ein Wachmann einem Angestellten zu Hilfe eilen musste. Seit November sei die Security jeden Tag im Haus. "Sie sind auch bei schwierigen Hausbesuchen dabei", etwa wenn ein Führerschein einbezogen wird, so Prechtl. "Allein die Anwesenheit von Menschen in Uniform hilft, die Situation zu entschärfen", weiß Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß.

In den meisten größeren Ämtern in der Region gibt es keinen Bedarf an Personenschützer. "Nein, wir haben keine vor der Tür und wir planen auch keine", erklärt Christine Hollederer, Pressesprecherin des Landratsamts Amberg-Sulzbach. Auch im Rathaus Schwandorf sind keine beschäftigt, in Regensburg nur im Job-Center. "Wir sind von solchen Dingen verschont", meint Tirschenreuths Bürgermeister Franz Stahl und vermutet lachend: "Vielleicht sind die Tirschenreuther braver." Mit seinen Bürgermeisterkollegen würde er sich zwar über so manch "komische Begegnung" unterhalten. Stahl sei jedoch nicht bekannt, dass ein Bürgermeister in der Region ernsthaft überlegt, Wachpersonal zum Schutz seiner Mitarbeiter einzusetzen. Hollederer verspricht: "Wenn es einen Anlass gäbe, würden wir reagieren."

Weiden in der Oberpfalz16.12.2019
 
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