Mehr als 120 Teilnehmende haben in sechs Workshops daran gearbeitet, der Stadt Amberg eine Smart-City-Strategie zu verpassen. Das Ganze fand im Baureferat, im Raseliushaus, und insbesondere an der OTH-Amberg statt.
Um die Inhalte dessen, was Smart City eigentlich ist, auch anderen Interessierten zu vermitteln, hat Bastian Vergnon, der an der OTH Amberg-Weiden für die Themen Gründungsförderung und Smart City sowie Smart Region zuständig ist, einen von der Amberger SPD-Fraktion organisierten Vortrag im OTH-Wintergarten gehalten. Er gab Einblicke, in welchen Bereichen das Konzept in Zukunft in großen und kleinen Städten Anwendung finden könnte.
Dabei machte er gleich zu Beginn deutlich, dass Smart City nicht einfach Digitalisierung bedeutet. Vergnon ist selbst Mitglieder in der Regensburger SPD.
"Hier geht es nicht nur um ein Thema für Metropolen. Das ist auch was für den, wie man so schön sagt, ländlichen Raum." Für den Begriff Smart-City gebe es keine einheitliche Definition. "Was mir wichtig ist, ist, dass es dabei um den Bereich der Vernetzung geht. Smart City heißt nicht automatisch, dass die digitale immer auch die beste Lösung ist", sagte er. Demnach habe das Konzept Smart City große Bereiche wie die eines lebenswerten, sozialen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebens zum Ziel.
Vergnon stellte allgemeine Bereiche der Idee von Smart-City vor. Wichtig sei es, individuelle Strategien für Städte zu entwickeln. Damit ist die Stadt Amberg gerade beschäftigt. "Häufig geht es bei den Zielsetzungen um Energieprobleme, um Mobilität und Nachhaltigkeit sowie um die Digitalisierung der Verwaltung." Jede Strategie sei von Kommune zu Kommune je nach Schwerpunkt sehr unterschiedlich.
Unter anderem sprach Vergnon über Nachhaltigkeitsziele, die mit einem Smart-City-Konzept realisiert werden sollen. "Man will ja nicht einfach nur blind digitalisieren, ohne das Ganze nachhaltig zu machen. Man muss abwägen, welche Folgen eine Handlung für alle gesellschaftlichen Gruppen hat. Es geht darum, die Verhältnisse für alle Gesellschaftsgruppen zu verbessern." Gleichzeitig dürfe nicht vergessen werden, die Digitalisierungsprozesse innerhalb des Smart-City-Konzepts abzusichern. Vergnon: "Wenn ich zum Beispiel an einem Smart-Lightning-Konzept arbeite, dann muss ich mir auch bewusst sein, dass jede Laterne ein potenzielles Einfallstor für Hacker ist. So etwas muss von Anfang an mitbedacht werden, damit nichts passiert."
Wichtig sei zudem, dass die Bürger darüber im Allgemeinen informiert würden, welche Daten in ihrer Heimatstadt eigentlich erhoben werden, um Transparenz zu schaffen. "Hier geht es um die Datensouveränität der Bürgerinnen und Bürger. Auch wenn ich durch die Amberger Altstadt laufe, dann gibt es eine Zählung, die wird zwar über Infrarot gemacht, also ich werde nicht individuell erkannt. Aber es geht darum, zu wissen, welche Daten erhoben werden", sagte Vergnon.
Zuletzt sei es für Verwaltung und Kommune wichtig, nicht nur Programme großer Anbieter zu nutzen, sondern sogenannte Open-Source-Angebote, die nicht von der Willkür der Richtlinien eines großen Konzerns abhängen. "Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das eine Stadt erheblich mehr Aufwand kostet."
Neben Open-Source sei auch das Konzept Open-Data ausschlaggebend. "Da geht es in erster Linie darum, dass die erhobenen Daten auch von der Wissenschaft genutzt werden können, um damit auch andere Lösungen bauen zu können. Das alles muss unter dem Aspekt der Transparenz laufen."













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