Bestanden vergangenen September und Oktober noch gewisse Hoffnungen auf ein vergleichsweise „normales“ Schuljahr, so zerplatzte diese Wunschvorstellung nur wenig später, heißt es in einer Presse-Info der BOS/FOS anlässlich der gestern begonnenen Abschlussprüfungen. Erneut hatte die Pandemie auch Schule und Unterricht fest im Griff, erneut prägten Hygienepläne, Abstandsregelungen und Maskenpflicht die Szenerie, während das gewohnte Schulleben mit seinen vielfältigen Aktivitäten nahezu brachlag. Vor allem die lange Phase der Schulschließung und des Online-Unterrichts stellte eine erhebliche Belastung für die Schüler dar, heißt es.
Unter diesen nicht eben idealen Bedingungen machte sich der zweite Abschlussjahrgang in Folge auf den Weg in Richtung allgemeines Abitur oder Fachabitur. Entscheidungen des Kultusministeriums, wie die verbindliche Festlegung fachspezifischer Schwerpunktsetzungen bei den Prüfungsinhalten sowie eine Verschiebung der Prüfungen um drei Wochen auf Mitte Juni sollten auch dazu dienen, eine angemessene Vorbereitung zu ermöglichen und der Abschlussprüfung den Makel eines „Notabiturs“ zu nehmen.
Nichtsdestotrotz sahen die Schüler der Abschlussklassen den finalen Prüfungen in ihrem Schülerleben mit reichlich gemischten Gefühlen entgegen. Ähnliches dürfte auch für die Lehrkräfte gelten.
Insgesamt 316 Absolventen der FOS/BOS Amberg unterzogen sich am Donnerstag der Abschlussprüfung im Fach Deutsch, die traditionell den Auftakt der schriftlichen Examina bildet. Ab 8 Uhr morgens hatten die 69 Schüler der 13. Klassen auf dem Weg zum allgemeinen Abitur eine von vier unterschiedlichen Aufgabenarten zu bearbeiten.
Zur Auswahl standen neben der kritischen Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Denkmälern als Bestandteil von Erinnerungskultur noch die Analyse des Barockgedichts „An sich“ von Paul Fleming sowie die Interpretation eines epischen oder dramatischen Textes in Gestalt eines Ausschnitts aus dem Roman „Ungeduld des Herzens“ von Stefan Zweig Kracht bzw. eines Auszugs aus Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel „Kabale und Liebe“. Zusätzlich mussten seitens der Schüler bei der Bearbeitung der einzelnen Themen noch unterschiedlichste Zusatzmaterialien Berücksichtigung finden, heißt es.
60 Minuten später begannen dann auch die 12. Klassen ihre finale Deutschprüfung. Auf die angehenden Fachabiturienten wartete entweder das Verfassen eines argumentativen Textes in Form einer Erörterung oder eines Kommentars zur Bedeutung einer positiven Medienberichterstattung oder aber die Auseinandersetzung mit einem Auszug aus dem Roman „Die Wand“ von Marlen Haushofer oder mit zwei Szenen aus dem Drama „Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben“ aus der Feder von Tankred Dorst. Auch hier stellte die Auswertung und gekonnte Einarbeitung weiterer Materialien eine zusätzliche Herausforderung dar.
Am Freitag wartet mit der Abschlussprüfung im profilgebenden Fach der jeweiligen Ausbildungsrichtung - also Gesundheitswissenschaften, Pädagogik und Psychologie, Physik oder Betriebswirtschaftslehre - bereits die nächste Herausforderung auf dem Weg zum Abitur. Nach einer kurzen Erholungsphase über das Wochenende stehen am Montag und Dienstag die Abschlussprüfungen in Englisch sowie Mathematik auf dem Programm, heißt es in dem Schreiben weiter.
Ihre rhetorischen Fähigkeiten in der englischen Sprache konnten die Schüler schon in der Woche vor den Pfingstferien im Rahmen einer mündlichen Gruppenprüfung unter Beweis stellen. Mitte Juli markieren dann die optionalen mündlichen Einzelprüfungen in maximal zwei Fächern das Ende des Prüfungsmarathons.
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