„Zehn Jahre, 20 Kilo, die Zeit verging schnell und schwer“: Seinen Humor hat Thomas A. Gruber, Tenor, Bariton und musikalischer Leiter der "Stimmen der Berge" (SdB), jedenfalls nicht eingebüßt in der vergangenen Dekade. Seinen Spaß an der Zusammenarbeit mit den Kollegen Benjamin Grund (Tenor), Stephan Schlögl (Tenor) und Daniel Hinterberger (Bariton, Bass) auch nicht. Neben dem enormen Erfolg in den einschlägigen Hitparaden und natürlich bei den Fans freut ihn besonders, dass auch die Männerfreundschaft die zehn Jahre unbeschadet überstanden habe: „Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir fahren z. B. immer noch mal zusammen in den Urlaub. Die übrigen „Stimmen“ sind nicht Kollegen, sondern Freunde. Dafür bin ich unendlich dankbar“.
Zu sehen, wie weit man gemeinsam gekommen sei, mache ihn schon stolz: „Man darf ja nicht vergessen, dass das Projekt ,Stimmen der Berge' neben unseren Hauptberufen beziehungsweise neben dem Studium läuft.“ Der Anfang lag im Ende eines Vorgängerensembles, das den Wunsch hinterließ, in kleinerer Formation weiterzumachen und die alten Volkslieder, die die klassisch ausgebildeten Sänger noch aus ihrer Zeit bei den Regensburger Domspatzen kannten, wiederzubeleben: „Damit haben wir begonnen, gemixt mit volkstümlichen Schlagern wie ,Sierra Madre'. Heute sind wir viel breiter aufgestellt“, schreibt Gruber.
Herz für Kirchenmusik
Der Name „Stimmen der Berge“ war übrigens eine Idee des Managers und lag nicht nur angesichts des Start-Repertoires nahe: „Wie ich immer auf der Bühne erzähle, haben wir alle mit mehr oder weniger hohen Bergen zu tun, sei es in unseren aktuellen Wohnorten oder da, wo wir herkommen“, so der musikalische Leiter.
Der Wandel vom ursprünglichen Quintett zum aktuellen Quartett hatte nur unwesentliche Auswirkungen aufs beständig anwachsende Repertoire, das meiste konnte Gruber umarrangieren. Beim Entwickeln der Chorsätze hat Gruber bereits eine genaue Vorstellung davon, wie die einzelnen Stimmen zu setzen sind, damit sich das Ergebnis nach „Stimmen der Berge“ anhört. Und auch wenn er guten Gewissens behaupten könne, hinter dem gesamten Repertoire zu stehen – sein Herz gehört schon der Kirchenmusik. Nicht nur als ehemaliger Domspatz, sondern auch, weil er das studiert habe und nach wie vor Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen gestalte, Chöre leite, sowie Orgeldienste übernehme.
Zu den berührendsten Momenten in der Geschichte des Ensembles zählt der musikalische Leiter die Aufführungen der „Heiligen Nacht“ von Ludwig Thoma, sowohl in großer Besetzung mit dem Mädchenchor der Regensburger Domspatzen und der „Hollastauan Brass“ oder ganz intim allein mit den „Stimmen der Berge“.
Mittlerweile zehntes Album
Darüber hinaus ist es die Vielfalt, die Gruber so liebt: „Denn genauso gern stehe ich mit den Kultschlagern auf der Bühne und mache Party mit unserem Publikum. Ich sag ja immer, wir lassen uns in keine Schublade packen, wir sind die Schublade“. Schöne Erinnerungen haben übrigens auch ein Konzert vor 7000 trotz fehlender Deutschkenntnisse lautstark mitsingenden Menschen 2015 in der Slowakei oder die Tournee mit Schwester Teresa Zukic „Lebe, lache, liebe“ 2019 in die SdB-Geschichte eingebrannt.
Zum Zehnjährigen haben die „Stimmen der Berge“ sich und ihr Publikum mit dem insgesamt zehnten Album „Das Beste zum Jubiläum“ beschenkt. Eine Doppel-CD mit 41 Titeln, darunter Crossover von Klassik bis Schlager sowie eigens fürs Ensemble komponierte moderne Schlagersongs, das Ganze eingespielt von Musikern des Leipziger Gewandhausorchesters: „Darauf sind wir besonders stolz.“ Die persönlichen Lieblinge hat der musikalische Leiter auch verraten: „Lang lang ist´s her“ (Thomas A. Gruber), „Grande Amore“ (Benjamin Grund), „In mir klingt ein Lied (Stephan Schlögl) und der Wiesn-Hit 2023 „Sarà perché ti amo“ (Daniel Hinterberger).
Im ACC in Amberg wollen die vier „Stimmen“ persönlich dem Publikum Danke sagen, die eine oder andere Überraschung inklusive: „Zehn Jahre in diesem Geschäft sind nicht selbstverständlich, vor allem da in diese Zeit auch die für die Kulturszene schwere Corona-Zeit fiel“, sagt Gruber und ermuntert die Fans schon vorab zum Mitsingen, Mitklatschen und Tanzen. Wer dabei auf den Geschmack kommt, muss nicht lange auf ein Wiedersehen warten – am 20. Dezember gibt es die berühmte „Heilige Nacht“ mit Mädchenchor und Bläserquartett in der Kirche St. Georg in Amberg.
Zum Konzert
- Jubiläumskonzert 10 Jahre Stimmen der Berge - Danke für die Lieder am Montag, 14. Oktober, um 20 Uhr im ACC Amberg, Tickets online unter www.reservix.de oder bei den bekannten Vorverkaufsstellen
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