Die Digitalisierung verändert viel. Auch Kommunen sehen sich deswegen mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert. In sogenannten Smart Citys sollen digitale und innovative Technologien eingesetzt werden, um intelligente Lösungen für die Entwicklung einer Stadt und das Leben in ihr zu schaffen. Amberg hat sich im Herbst 2021 offiziell auf den Weg zur Smart City gemacht. Bereits in den Jahren 2019 und 2020 hatte Oberbürgermeister Michael Cerny angekündigt, dass die Smart City keine Zukunftsmusik mehr sein, sondern Realität werden soll. Im November 2020 nannte er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien ein Beispiel: Vorgänge in den städtischen Ämtern sollen in Zukunft so gestaltet werden, "dass jeder seine Behördengänge vom Handy oder Tablet aus abwickeln kann". Die Möglichkeit, Termine online zu vergeben, habe die Stadt bereits vor dem Ausbruch des Coronavirus auf ihrer Liste gehabt, die Pandemie mit ihren Kontaktverboten habe dieses Vorhaben beschleunigt. Die Zielsetzung: "Alle Ämter, vom Einwohneramt bis zur Zulassungsstelle, sollen mit einbezogen werden", sagte Cerny damals. Jetzt geht die Stadt den nächsten Schritt. Das Motto: „Amberg, gemeinschaftlich, smart!"
Mit einem nun vorliegenden und vom Stadtrat beschlossenen Strategiepapier liege ein ebenso wegweisendes wie „lebendiges Dokument" für die zukunftsgerichtete Stadtentwicklung vor. „Der Mehrwert für die Menschen vor Ort steht im Mittelpunkt, denn nur mit ihnen wird sich die Stadt zukunftssicher aufstellen können“, wird der Oberbürgermeister in einer Pressemitteilung zitiert. Die Vision von „Amberg, gemeinschaftlich, smart!“ baue auf der starken Gemeinschaft der Ambergerinnen und Amberger auf. Immer mit dem Ziel vor Augen, dass die Stadt das digitale Zeitalter selbst gestalten soll. Dafür spielen laut dem Schreiben die städtischen Tochterunternehmen, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH) sowie Firmen und Vereine vor Ort eine wichtige Rolle.
Eigene Stelle geschaffen
„Wir haben einen breiten Beteiligungsprozess gefahren, der für Ideen und Anregungen stets offen war. Diesen Kurs werden wir auch in Zukunft weiterführen. Die Smart-City-Strategie spiegelt dieses Miteinander wider“, ist die Leiterin der Smart City Amberg, Julia Schönhärl, überzeugt. Für sie wurde eine eigene Stelle geschaffen. Und sie war es auch, die den Strategieprozess koordiniert hat und weiterhin Ansprechpartnerin für alle Interessierten ist.
Sechs Handlungsfelder
In einem intensiven Prozess mit Veranstaltungen, Gesprächen und Beteiligungsmöglichkeiten für die Stadtgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft vor Ort sei die Strategie erarbeitet worden. Ergebnis sei die Festlegung von Leitlinien und sechs Handlungsfeldern, auf die sich konzentriert werden soll: Digitale Verwaltung und Stadtentwicklung, Lebensqualität, Bildung und Kultur, Umwelt, Klima und Energie, Mobilität und Wirtschaft. Die Formulierung der Strategie habe noch einen weiteren Hintergrund: Sie gilt als wichtige Grundlage für die erfolgreiche Bewerbung um Fördermittel.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.