Amberg
10.07.2022 - 11:19 Uhr

Träger des Sparda-Bank-Kunstpreises 2021 stellen in Amberg aus

Sabine Seberak (links) von der Sparda-Bank gratulierte den jungen Preisträgern (weiter von links) Julian Lautenschlager, Dominic Schuierer, Johanna Kaljanac und Lina Schobel. Sie zeigen ihre Werke noch bis 31. Juli. Bild: Petra Hartl
Sabine Seberak (links) von der Sparda-Bank gratulierte den jungen Preisträgern (weiter von links) Julian Lautenschlager, Dominic Schuierer, Johanna Kaljanac und Lina Schobel. Sie zeigen ihre Werke noch bis 31. Juli.

Es muss nicht unbedingt Kassel sein! Seit 1955 zeigt dort die Documenta alle fünf Jahre Werke der weltweit aktuellen Gegenwartskunst. Die neueste Schau (noch bis 25. September 2022) sorgte nach einem Antisemitismus-Skandal bereits für heftige Diskussionen. Diskutiert werden darf auch in der Stadtgalerie Alte Feuerwache im Stadtmuseum Amberg. Bis Sonntag, 31. Juli, ist hier die Ausstellung der Preisträgerinnen und Preisträger des Sparda-Bank-Kunstpreises Amberg 2021 zu sehen. Junge Kunstschaffende wie Julian Lautenschlager, Johanna Kaljanac, Lina Schobel und Dominic Schuierer präsentieren Malerei, Objekte und Fotografie.

Preisverleihung und Vernissage wurden zum fröhlichen Kunstevent. Viel junges Publikum drängte sich zwischen die Kunstobjekte und mischte die Szene akustisch wie optisch kräftig auf. Mit eigenwilligen Miederkreationen aus Omas Wäscheschrank, mit Wollmützchen auf dem Kopf trotz heißer Temperaturen und schwerem Schuhwerk am zarten Damenfuß klecksten sie frische, eigenwillige Modetupfer in den Raum. Den passenden musikalischen Ton lieferte Lucas Cabarth mit Eigenkompositionen auf dem Synthesizer.

Den etwas ernsteren, offizielle Rahmen steckten ab: Oberbürgermeister Michael Cerny mit seiner Begrüßungsrede, Sabine Seberak von der Sparda-Bank, die die Urkunden überreichte, sowie Christiane Settele, die auf die Künstler und ihr Werk einging.

Der mit 3000 Euro dotierte 1. Preis geht an Julian Lautenschlager aus Burglengenfeld. Seine 13 Acrylarbeiten mit Pinsel oder Spachtel hängen an der Wand. Charakterköpfe. Ausdrucksstark. Farbintensiv. „Der Mensch in unterschiedlichsten Facetten. Die Darstellung von flüchtigen Momenten des Daseins“, erklärte Settele. Sie verwies auf die abwechselnde Herangehensweise mit Materialien, Formaten und Techniken, auf spannende Farbkontraste, Umbemalungen und Überzeichnungen. Die drei Anerkennungspreise, mit einer Dotierung von jeweils 1000 Euro, erhielten Johanna Kaljanac, Lina Schobel und Dominic Schuierer.

Malerei, Grafik, Fotografie, Bildhauerei und Rauminstallation sind die Kunstinteressen von Johanna Kaljanac. Gleich ein Riesenexemplar aus Metall, Plastikfolie, und Acryl-Ton-Gemisch reckt sich über drei Meter in die Höhe. Titel gibt es zu diesem Objekt, das wie ein „überdimensionales Fundstück aus der Natur wirkt“, nicht, aber die Laudatorin fand Assoziationen zu Kokon, Waben oder auch einem Skelett, außerdem zu Themenbereichen wie Umgang mit der Natur oder Verfall und Vergänglichkeit.

Den „Raumteppich“ rollt Lina Schobel aus. Geknüpft hat sie das farbenfröhliche Objekt aus Acryl, Lack, Holz, Papier und vielem mehr. Hineingewebt sind Formen, Muster und Lichtdurchbrechungen. „Interaktion von Bildfläche und Bildraum, wiederholende Elemente, Formen und Farben“, entdeckte die Kunstexpertin.

Die Fotografien von Dominic Schuierer sind während der Pandemie entstanden, erläuterte Settele. Es sind großformatige Tableaus, Nachtaufnahmen, größtenteils verschwommen. Bedrückend in der Farbgebung, unscharf und wie „ein Flüchten in eine andere Welt“. Die Leidenschaft für das Medium Fotografie, fürs Experimentieren aber auch technisches Können zeigen die Aufnahmen wie „Nachtschaden“ oder „Magic trains“.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 31. Juli, zu den Öffnungszeiten des Stadtmuseums zu sehen.

 
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