In der Oberpfalz sind aktuell rund 22.000 Menschen von Demenz betroffen. Bayernweit wird die Zahl bis zum Jahr 2030 auf über 300.000 ansteigen. Für diese Menschen und ihre Angehörigen engagiert sich der Verein zur Förderung der Seelischen Gesundheit im Alter (Sega). Das wurde bei der Hauptversammlung deutlich. Fast pünktlich zu dem Zeitpunkt, ab dem wieder Veranstaltungen in geschlossenen Räumen erlaubt wurden, traf sich Sega im Gasthof Erras in Fichtenhof, um seine Jahreshauptversammlung als Präsenzveranstaltung abzuhalten.
Dr. Klaus Gebel, selbst Neurologe und Psychiater mit eigener Praxis in Sulzbach-Rosenberg, führt den Verein schon seit vielen Jahren. "Das Wissen über die Krankheit in die Bevölkerung tragen" sieht er als Hauptaufgabe seiner Organisation an. Jetzt holte er sich mit seiner Tochter eine neue Kraft ins Boot. Auf seinen Vorschlag hin wählte das Gremium Dr. Sophie Gebel, frischgebackene Neurologin, die sich die Krankheit Demenz auch als beruflichen Schwerpunkt gesetzt hat, einstimmig zur weiteren Beirätin.
Auch wenn der Verein im vergangenen Jahr Corona-bedingt in seiner Arbeit ausgebremst war, war er laut Gebel trotzdem sehr aktiv: "Die Geschäftsstelle war nicht im Lockdown." Viele Veranstaltungen seien digital angeboten worden. Auch der einmal im Jahr stattfindende Fachtag rund um das Thema "Seelische Gesundheit im Alter" fand 2020 statt. Er musste aber digital abgehalten werden, mit dem König-Ruprecht-Saal im Landratsamt in Amberg als Online-Zentrale. "Es war trotzdem eine erfolgreiche Veranstaltung", blickte der Vorsitzende zurück.
In diesem Jahr ist der Fachtag als Hybridveranstaltung (teils online, teils in Präsenz) geplant, am 6. Oktober, mit dem Thema "Alternative Methoden in der Altersmedizin". Bereits im März 2022 soll dann ein weiterer Fachtag mit dem Thema "Kommunikation im Alter" stattfinden.
Seit 16 Jahren existiert nun der Verein Sega, um Menschen mit Gedächtnisstörungen und ihren Angehörigen zu helfen. Er ist inzwischen auf über 160 Mitglieder angewachsen. Angelika Bär, die Kassiererin, attestierte ihm in ihrem Rechenschaftsbericht eine solide finanzielle Basis mit mehr als 100.000 Euro auf der hohen Kante, auch wenn die jährlichen Ausgaben mehr als 200.000 Euro betragen. Das liegt laut Bär vor allem daran, dass die Fachstelle Demenz und Pflege Oberpfalz, die Sega leitet, staatlich gefördert wird. In jedem Regierungsbezirk will die Staatsregierung eine solche Fachstelle für Demenz und Pflege einrichten, um den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen. Die Fachstelle in der Nelkenstraße in Sulzbach-Rosenberg ist die erste und bisher einzige in Bayern. Sie gibt es seit Anfang 2020, mit Sega e.V. als Träger.













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