Amberg
09.07.2018 - 15:17 Uhr

Viele Reaktionen nach Bußgeld

Der Fall des Ambergers Mauro Gresta, der einen Bußgeldbescheid von der Stadtverwaltung bekam, weil er die Hündin seines Vermieters nicht angeleint baden ließ, hat zahlreiche Reaktionen hervorgerufen.

Mauro Gresta hat einen Bußgeldbescheid bekommen, weil er Hündin Lucy an der Bleichwiese nicht angeleint hatte. SPW
Mauro Gresta hat einen Bußgeldbescheid bekommen, weil er Hündin Lucy an der Bleichwiese nicht angeleint hatte.
Amberg03.07.2018

Der gebürtige Italiener Mauro Gresta ist schwer krank und braucht beim Gehen häufiger Verschnaufpausen. Dennoch möchte er ab und zu mit der zweijährigen Hündin seines Vermieters, Lucy, spazieren gehen. An einem 30 Grad heißen Vormittag im Mai war er wieder mit ihr unterwegs, ließ Lucy an der Bleichwiese von der Leine, um sie in der Vils baden zu lassen. Da die Hündin größer ist als 45 Zentimeter Schulterhöhe, verstieß er gegen die "Verordnung der Stadt Amberg zum Schutz der Öffentlichkeit vor Gefahren durch Hunde". Darin heißt es, dass in öffentlichen Anlagen größere Hunde und bestimmte Rassen angeleint sein müssen. Da die beiden von der Polizei beobachtet wurden, notierten die Beamten die Personalien des Ambergers und einige Tage später lag ein Bußgeldbescheid der Stadt im Briefkasten. Inklusive aller Gebühren sind das 78,50 Euro. Die Strafe hat Lucys Besitzer übernommen. Geärgert haben sich die beiden trotzdem.

So wie viele Leser unserer Zeitung auch. Denn in den Tagen nach der Publikation unseres Artikels trudelten schriftliche und telefonische Reaktionen zu dem Fall ein. Bei Facebook kommentierte etwa Nikola Antonia Ritter: "Meine Güte, die beiden Herren von der Polizei hätten auch sagen können, er möge den Hund anleinen. Sonst gibt es beim nächsten Mal ein Bußgeld." Und Monika Kirschner schrieb: "Ich finde es sehr schade, dass ohne einen tatsächlichen Anhaltspunkt für eine Belästigung anderer ein Bußgeld erhoben wurde. Angesichts der privaten Umstände von Herrn Gresta sollte die Stadt Amberg unkompliziert und menschlich reagieren und den Bescheid zurückziehen." Claudia Minks kritisierte die Festlegung auf 45 Zentimeter Schulterhöhe: "Was sagt die Größe eines Hundes über die Gefährlichkeit aus? Muss man immer unterscheiden zwischen großen und kleinen Hunden? Manchmal sind die Kleinen nur verzogen." Tanja Grasser sieht es ganz anders: "Ich bin auch Hundebesitzerin und die Tiere gehören immer an die Leine - egal wie groß oder klein sie sind."

Ein Leser meldete sich bei der Redaktion und schlug vor, das Bußgeld für Mauro Gresta zu übernehmen. Auch Helmut Zawrel wollte einen Teil der Strafe zahlen. "Eine Verwarnung wäre doch ausreichend gewesen, das ist unverhältnismäßig. Viele meiner Bekannten, ob mit oder ohne Hund, hätten auch etwas Geld darufgelegt, um das Bußgeld zu bezahlen." Von einer harten Entscheidung spricht auch Horst Carstiuc aus Amberg. "Als ich die Geschichte gelesen habe, hatte ich Mitleid. Offensichtlich ist er ja nicht mehrmals aufgefallen."

Und Gresta selbst? "Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Geschichte so viele Reaktionen hervorruft."


 
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