Amberg
01.05.2022 - 17:32 Uhr

Wachfest Amberg mit neuen Fahrzeugen und einem Pfarrer bei der Feuerwehr

Nach zwei Coronajahren war es ein Jubiläum, das 40. Wachfest der Freiwilligen Feuerwehr in Amberg. Die Veranstalter waren vom Besucheransturm überwältigt. Drei neue Fahrzeuge erhielten zudem ihren Segen.

Freudige Kinderstimmen vor einer lautstarken Geräuschkulisse, die Luft durchzogen von Bratwurstduft. Auch 2022 hat die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Amberg wieder bewiesen, dass zwei Jahre Corona-Zwangspause nichts daran geändert haben, dass das jährliche Wachfest, das es seit 1981 gibt, ein Event für die ganze Familie ist. Wie der neue Vorsitzende der Feuerwehr, Tobias Höhne, bei seiner Eröffnungsrede mehrfach betonte, war es nicht nur das erste Fest seit Ausbruch der Pandemie, sondern auch das 40. Fest der Amberger Brandbekämpfer.

Trotz aller Planung hätten die Freiwilligen wohl kaum mit einem derartigen Ansturm rechnen können. Bereits um 14 Uhr herum waren zwei Drittel der Bratwürste, die die Helfer für das Fest bestellt hatten, verkauft, wie Höhne mitteilte. Als Richtwert habe man sich an die Mengen aus dem Jahr 2019 gehalten, als am Ende noch einige übrig geblieben waren. Die Feuerwehr musste heuer kurzerhand noch mal welche nachordern.

Wie immer hat die Freiwillige Feuerwehr das gesamte Fest in Eigenregie auf die Beine gestellt. Damit das klappen konnte, waren 112 Helfer der aktiven und der passiven Feuerwehr sowie deren Angehörige im Festbetrieb im Einsatz. Sie kümmerten sich um die Organisation, buken Kuchen und halfen beim Aufbau.

Pfarrer nun Feuerwehrmann

Weil auch nachgeholt werden musste, was in den vergangenen beiden Jahren nicht möglich war, weihten Geistliche diesmal gleich drei neue Fahrzeuge ein. Dabei handelte es sich um ein Löschfahrzeug (LF 20), das neue Hightech-Einsatzleitfahrzeug der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL) und um einen Notstromanhänger, der im Ernstfall dafür sorgt, dass die Feuerwehr auch bei einem völligen Blackout ihrer Arbeit nachgehen kann.

Neben Pfarrer Thomas Helm war Pfarrer David Scherf von der Erlöserkirche für den Segen zuständig. Wer Scherf nicht kennt, hätte wohl kaum auf den ersten Blick erkannt, dass es sich bei ihm um einen Geistlichen handelt. Der Pfarrer ist vor einigen Wochen wieder in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten und trug bei der Eröffnung eine Feuerwehr-Uniform. "Ich war früher schon einmal Mitglied bei der Kinderfeuerwehr", erzählte er.

Neben einer großen Feuerwehrauto-Hüpfburg gab es für die Kinder einen Parcours mit Bobbycars und kleinen elektrischen Feuerwehr-Autos. Bereits kurz nach 11 Uhr war die Schlange dort so lang, dass die Kinder etwas Geduld haben mussten, bevor sie dran waren.

Was sonst noch geboten war, waren Führungen durch die Wache, Drehleiterfahrten, eine Fahrzeugschau und zwei Vorführungen. Besonders eindrucksvoll hierbei war, als die Rettungskräfte zeigten, wie sie einen außer Kontrolle geratenen Fettbrand löschen. "So was mal zu sehen, ist sicherlich auch für die privaten Haushalte in Amberg nicht uninteressant", sagte Feuerwehrvorsitzender Höhne. Die Jugendfeuerwehr zeigte ebenfalls, was sie auch während zwei Jahren Pandemie gelernt hat, und führte vor, wie sie ein Feuer löscht.

Dank für freiwilligen Einsatz

Bei der Einweihung der Fahrzeuge richtete Pfarrer Helm den Blick auf die Bedeutung der neuen Geräte im Fuhrpark. "Tagtäglich nutzen wir die Errungenschaften der modernen Technik. Wir sind uns aber auch der Gefahren bewusst, die uns in Einsatzlagen ereilen. Mögen diese Fahrzeuge dabei helfen, Menschen in Notlagen beizustehen."

Pfarrer Scherf konzentrierte sich auf das Engagement der Freiwilligen. "Ihr braucht für das, was ihr tut, keine Millionengehälter, sondern macht es aus freien Stücken", sagte er. Nur diesem Einsatz sei es zu verdanken, dass Menschen im Notfall die nötige Hilfe bekommen. "Ihr investiert eine Menge Zeit und Energie. Ihr setzt eure Gesundheit und sogar euer Leben aufs Spiel, damit wir alle als Gesellschaft sicher leben können." Für Tobias Höhne als Vorsitzenden war das Fest gleichzeitig eine Premiere. Er durfte das Fest zum ersten Mal in dieser Funktion eröffnen und übte sich in Bescheidenheit. "Jetzt stehe ich hier und rede mit Ihnen allen. Aber ich möchte sagen, dass das hier alles ohne unsere tolle Mannschaft überhaupt nicht möglich gewesen wäre."

 
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