Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts für Montag zeigen nach oben: Acht neue Coronainfektionen in Amberg ließen hier die 7-Tage-Inzidenz von 78,2 am Vortag auf 87,7 steigen. Im Landkreis Amberg-Sulzbach kamen elf neue Fälle dazu. Die Inzidenz liegt nun bei 93,2 (Sonntag: 86,4).
Wird die Inzidenz von 100, die etwa dazu führt, dass der am Montag gestartete Wechselunterricht an den Schulen gleich wieder eingestellt werden müsste, bereits am Dienstag erreicht? „Voraussichtlich nicht“, antwortet Dr. Roland Brey vorsichtig. Aber natürlich gehe der Trend jetzt nach oben, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes. „Es ist zu befürchten, dass wir in den nächsten Tagen die 7-Tage-Inzidenz von 100 überschreiten, genau wie unsere Nachbarlandkreise.“
Verstorbene kommen nicht aus Heimen
Die Todesfälle, die sich Ende vergangener Woche häuften – in Amberg sind inzwischen insgesamt 12 gemeldet, in Amberg-Sulzbach 110 –, gehen laut Brey aber nicht auf einen einzelnen Ausbruch (etwa in einem Seniorenheim) zurück. Dieses Mal stammten die Verstorbenen nicht aus Heimen, sondern es handle sich meist um Höheraltrige, die in Krankenhäusern behandelt worden, dann aber doch gestorben seien. Viele hätten schwere Grunderkrankungen gehabt.
Auf die stärkere Verbreitung der britischen Virusmutation möchte Brey die erhöhte Sterblichkeitsrate nicht zurückführen: „Das ist noch unklar.“ Diese Variante sei auf jeden Fall ansteckender, das könne aber genauso gut die jüngere Bevölkerung betreffen.
"Mutationsvariante schon dominant"
„Vollgenomsequenzierung“ heißt die Methode, mit der sich eine Virusmutation (bei etwa zweiwöchiger Auswertungsdauer) zweifelsfrei nachweisen lässt. Immer mehr dieser Bestätigungen treffen derzeit im Gesundheitsamt ein. Es ist davon die Rede, dass in besonders betroffenen Landkreisen die Mutation schon ein Viertel der Fälle ausmacht. Roland Brey sieht diese Quote aber selbst für die Region Amberg/Amberg-Sulzbach als zu tief angesetzt: „Ich glaube, dass der Anteil bereits deutlich höher liegt und die Mutationsvariante schon dominant ist.“ Für den Medizinaldirektor ist es nur eine „Frage der Zeit, bis wir diese Variante als die normale und alltägliche ansehen“.
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