Der Amberger Automobilzulieferer Grammer rutscht in rote Zahlen. Der Konzern rechnet wegen der Coronakrise mit einem um fast 80 Millionen Euro geschrumpften Umsatz im ersten Quartal. Das gab das Unternehmen am Mittwochnachmittag in einer Adhoc-Mitteilung bekannt. Demnach geht die Grammer AG auf Basis der vorläufigen Zahlen davon aus, dass sich der Umsatz im ersten Quartal 2020 auf etwa 455 Millionen Euro beläuft, im Vorjahr lag er bei 534 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis vor Zinsen uns Steuern (operatives Ebit) liegt laut Mitteilung voraussichtlich bei rund 0,5 Millionen Euro - im Vorjahreszeitraum waren es noch 23 Millionen Euro. Das durch negative Währungseffekte belastete Ebit beläuft sich auf etwa minus zwei Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 24 Millionen Euro).
Maßgebliche Ursache für "diesen signifikanten Rückgang von Umsatz und Ergebnis" im ersten Quartal waren die weltweiten Produktionsstopps wegen der Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen deutlichen Reduzierungen der Kundenabrufe, schreibt Grammer weiter. Insbesondere die Standortschließungen in China in den Monaten Januar und Februar sowie an den europäischen und amerikanischen Standorten ab März hätten die Geschäftstätigkeit des Konzerns in diesen Regionen massiv beeinträchtigt. Ende März hatte der Automobilhersteller bekanntgegeben, die Produktion in seinen Standorten teilweise stillzulegen, Anfang April meldete der Konzern Kurzarbeit an. Grammer-Chef Thorsten Seehars hatte bereits Ende März gesagt: Die Covid-19-Pandemie wird im ersten Quartal 2020 "sehr deutliche Spuren in unserem Geschäft" hinterlassen.
Die Auswirkungen der Pandemie trafen dabei auf bereits weltweit schwächere Absatzmärkte im Automobilbereich und eine im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich reduzierte Nachfrage im für das Unternehmen margenträchtigeren Nutzfahrzeugbereich, erklärt Grammer weiter.
Das Unternehmen verabschiedete im ersten Quartal mit den Arbeitnehmervertretern ein "umfangreiches Maßnahmenpaket, das eine entsprechende Anpassung der betrieblichen Tätigkeiten an die stark rückläufige Nachfrage vorsieht".
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