Amberg
26.12.2023 - 13:33 Uhr

Weihnachtskonzerte des Max-Reger-Gymnasiums: Musikalische Winterträume

Von Tobias Kober

Die Mischung macht's: Jeweils an verschiedenen Orten - erst im Multifunktionssaal der Schule, dann im altehrwürdigen Kongregationssaal - boten die beiden Weihnachtskonzerte des MRG ein stimmungsvolles musikalisches Potpourri.

Die Bandbreite der Beiträge zeigte sich bereits beim ersten Konzert, das vom Unterstufenchor (Leitung: Regina Schmidt) eröffnet wurde und direkt in die abwechslungsreiche Atmosphäre zwischen besinnlicher Vorbereitungszeit und fröhlich-beschwingter Erfahrung des Rentiers "Rudolph" einführte. Mit beeindruckender Gelassenheit luden die Schulstreicher (Leitung: Ulrike Straub) ins Reich der "Eiskönigin" ein. Manches Nachwuchstalent begeisterte mit einem Soloauftritt und beachtlicher Bogenführung. Nachdenkliche Töne schlugen die Klavierbeiträge von Oberstufenschülern an, die mit weicher Intonation und routinierter Grifftechnik die Melancholie russischer Kompositionsarbeit hervorzauberten. Auch romantische Träumereien - ob von Robert Schumann oder Max Reger - prägten den vorweihnachtlich getragenen Konzertcharakter. Den Auftritt der Brückenklasse nutzte Schulleiter Georg Meyer zu einem Dank an die drei zuständigen Lehrerinnen, die in Unterricht und Projekten eine wertvolle Integrationsarbeit zum Wohl der ihnen anvertrauten ukrainischen Jugendlichen leisten.

Vom Orchester (Leitung: Ulrike Straub) mit seinen anziehenden Bläserklängen ließ sich das Publikum am zweiten Abend in den spätromantischen Wald von Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" locken. Danach befand man sich auf einer beschwingten Fahrt durch das winterliche St. Petersburg: Die Streicher setzten den klingenden Schlitten dynamisch in die Spur. Im Hintergrund waren der angedeutete Peitschenknall und der für die "Petersburger Schlittenfahrt" typische Glöckchenklang zu vernehmen.

Passend zum sakralen Raum des Kongregationssaals schwollen jubelnde Halleluja-Rufe in den sich wechselseitig verschmelzenden und sicher aufeinander abgestimmten Stimmlagen an. Beeindruckend akzentuiert und modern-mitreißend wurden Sätze aus John Leavitts "Missa festiva", einem bedeutenden Chorwerk unserer Zeit, zu Gehör gebracht. Während die Formation "Sax Reger" (Leitung: Elke Beer) zunächst das Kompositionsprinzip der Fuge und damit die Verwobenheit des Grundthemas in unterschiedlichen Saxophon-Stimmlagen und zeitlicher Versetzung entfaltete, waren dann Jazz-Klänge angesagt: Die Lockerheit des Swings spiegelte sich in den Schneeflocken von "Let it snow" und im Erzählen von "Frosty the Snowman" wider. In Begleitung von Samba-Percussion ließ das Querflötenensemble (Leitung: Iwona Simonides) die Leichtigkeit eines Weihnachtsfestes auf der südlichen Erdhalbkugel vor das geistige Auge treten.

 
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