In der Rosenthalstraße 6 am Bergsteig, versteckt zwischen Großhandel und Parkplätzen, liegt ein Ort der Begegnung und Barmherzigkeit. Die Mitglieder der dort ansässigen Weinberg-Gemeinde sind Christen, die sich auf die Lehren von Jesus beziehen. Vom Vagabund bis zum Vermögenden ist jeder Mensch willkommen.
In Zeiten der Hilflosigkeit der Vergessenen unserer Gesellschaft, weil die Möglichkeiten durch Maßnahmen eingeschränkt wurden und werden, wünscht sich Prediger Konrad Oberle, dass die von finanziellen und psychischen Nöten Gebeutelten den Weg zur Weinberg-Gemeinde finden. In einem neu ausgebauten Raum können Kleidung und Haushaltswaren getauscht werden. "Aber was soll ich jemandem nehmen, wenn dieser nichts zu geben hat?", fragt Oberle und fügt hinzu: "Deshalb können sie auch mit leeren Händen eintreten." Einen Beleg für die Armut fordert der Gläubige nicht: "Das wäre absurd."
Wenn er nicht gerade als guter Hirte tätig ist, fährt er Lebensmittelpakete zu Anlaufstellen für Obdachlose. Es müsse jetzt, aufgrund der Maßnahmen und beschränkter Angebote, an Menschen ohne Zufluchtsort gedacht werden. Sie können sich weder waschen noch öffentliche Toiletten aufsuchen. Meist würden die Betroffenen von geschützten Orten verdrängt und verwiesen. Aufgrund von Kontaktbeschränkungen bittet die Weinberg-Gemeinde, wenn möglich, um Rücksprache unter 91 77 71. Dennoch werde niemand am Eingang weggeschickt, wenn Hilfe nötig ist.
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