Wenn am Freitagabend um 19 Uhr die Amberger SPD im Ring-Theater zu ihrer Nominierungskonferenz zusammenkommt, könnte es einen Teilnehmerrekord geben. Recht viel mehr Positives lässt sich aber erst einmal nicht darüber sagen. Denn die Partei hat den Start in den Wahlkampf für 2020 gewaltig verstolpert. Zuerst der Rückzug des sehr früh als OB-Kandidaten präsentierten Uli Hübner, jetzt die Vorschlagsliste für die Stadtratswahl, auf der Bürgermeisterin Brigitte Netta unter den 40 Namen nicht mehr auftaucht.
Folge: aus internen Querelen werden öffentliche Schlagzeilen, Diskussionen, Spötteleien. Das gibt es zwar beileibe nicht nur bei der SPD. Aber es wirft halt kein gutes Licht auf eine Partei, die den Wähler mit Macher-Qualitäten überzeugen wollte.
Wobei der Verzicht auf Brigitte Netta sicher auch der Nominierungskommission Bauchschmerzen bereitet hat. Schließlich hat Netta 2014 auf der SPD-Liste 8792 Stimmen eingefahren. Nur der damalige OB-Kandidat Florian Fuchs war besser (11 599). Von daher darf man gespannt sein, ob die Bürgermeisterin sich Chancen ausrechnet, am Freitagabend per Mitgliedervotum gegen den Willen der Stadtverbandsspitze auf die Liste zu kommen. Das wäre ihr gutes Recht. Bloß kann man sich nicht recht vorstellen, wie eine weitere Zusammenarbeit nach diesem Akt der Rebellion aussehen sollte.
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