Diese Grafik macht deutlich, wie sich die 40 Stadträte auf Amberg verteilen. Auffällig ist zum Beispiel, dass keiner der 17 CSU-Vertreter in der Altstadt lebt.
Grafik: Oberpfalz-Medien
In Amberg gab es früher mal ein Zentrum der Macht: Der damalige Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer, sein Stellvertreter Michael Cerny, Bezirksrat Martin Preuß und Fraktionschef Dieter Mußemann (alle von der CSU) wohnen nur einige Steinwürfe voneinander entfernt im Bereich Obere Hockermühle/D-Programm. Zwar ist keiner der genannten CSU-Politiker umgezogen, aber spätestens seit der Stadtratswahl vom vergangenen Sonntag haben im Vergleich dazu andere Amberger Stadtteile gewaltig aufgeholt. Das Dreifaltigkeitsviertel zum Beispiel, das mit Susanne Herding und Matthias Schöberl (beide CSU) zwei Stadträte hinzubekommen hat. Rechnet man das angrenzende Bergviertel mit ein, wächst dieser Bereich um weitere zwei Volksvertreter: Rudolf Scharl und Martin Frey (beide Die Liste). Inklusive der dort lebenden bisherigen Kommunalpolitiker ist dieses Gebiet nun mit insgesamt 13 Stadträten vertreten und bildet, wenn man so will, das neue Zentrum der Macht - weil dort zum Beispiel auch CSU-Kreisvorsitzende Michaela Frauendorfer ihren Lebensmittelpunkt hat.
Die Plätze im Amberger Rathaussaal werden neu besetzt.
Bild: Petra Hartl
Martin Preuß (CSU/56 Jahre)
Heimleiter
11.178 Stimmen
Obwohl Cerny, Preuß und Mußemann rein geografisch mit Rückkehrer Josef Witt (ÖDP) Verstärkung bekommen haben, müssen sie sich in dieser Wertung auch von Platz zwei verabschieden, denn der gehört der Innenstadt: Emilie Leithäuser (FDP), Aydin Ayten (Amberger Bunt), Franz Badura (ÖDP), Hans-Jürgen Bumes (Grüne) und Eberhard Meier (FW) sind dort gemeldet. Und im Prinzip gehört auch Thomas Bärthlein, der in Nähe des Klinikums wohnt und den CSU-Ortsverband Stadtmitte leitet, mit dazu. Für Cerny, Preuß, Mußemann und Witt wird es im Stadtteil-Ranking auch mit Platz drei nichts, denn den müssen sie sich mit dem Eisberg teilen: Dort sind Konrad Wilfurth, Helmut Weigl und Rudolf Maier von der CSU zu Hause, zu denen sich wie gewohnt Dieter Amann von der SPD gesellt.
Dahinter folgt die Fraktion der Raigeringer und Krumbacher mit Daniel Müller (CSU), Birgit Fruth (SPD) sowie Claudia Ried von den Grünen. Zwar hat es der Karmensöldener CSU-Ortsvorsitzende Norbert Wasner nicht erneut in den Stadtrat geschafft, der Ortsteil hat aber durch den Schäfloher Manuel Werthner von den Freien Wählen einen neuen Ansprechpartner.
Ein weißer Fleck auf der Landkarte der Stadträte ist der Bereich rund um den Bergsteig, die Siemens AG und das Milchhofviertel. Doch der Schein trügt, denn Michael Schittko wohnt zwar in Altstadtnähe und arbeitet in der Innenstadt, doch als Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes ist er dem Bergsteig auch aufgrund der Familiengeschichte eng verbunden. Und dann sind da noch die Ammersrichter, die weiterhin drei von sich im Stadtrat sitzen haben: Gabi Donhauser, Christian Schafbauer und den ebenfalls wiedergewählten Stefan Ott.
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