Amberg
26.07.2018 - 13:15 Uhr

Zusammen Heimat empfinden

Was ist Heimat und fühlt ihr euch in Deutschland angekommen? Diese und weitere Fragen behandelt die Ausstellung "Heimat gestern, Heimat heute. Angekommen?", die in der Luitpold-Mittelschule zu sehen ist.

Yusuf Demirkol und seine Schauspieler schaffen Szenen aus dem Impuls heraus. Passend zur Ausstellungseröffnung „Heimat gestern, Heimat heute. Angekommen?“ führen sie mit den Übergangsklassen in der Luitpold-Mittelschule ihre Improvisationen auf. Stephan Huber
Yusuf Demirkol und seine Schauspieler schaffen Szenen aus dem Impuls heraus. Passend zur Ausstellungseröffnung „Heimat gestern, Heimat heute. Angekommen?“ führen sie mit den Übergangsklassen in der Luitpold-Mittelschule ihre Improvisationen auf.

(psba) Neben zahlreichen Institutionen waren Flüchtlinge aus der Region und die Übergangsklassen der Schule am Projekt beteiligt. "Zugewanderte und Einheimische kommen durch Medien, vor allem durch die Fotografie, miteinander ins Gespräch. Dieser Anlass hat uns dazu bewegt, das Projekt ins Leben zu rufen. Integration und Toleranz hat einen Stellenwert verdient", sagte Marianne Gutwein, die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), am Dienstag in der Schule. Ziel der Initiative, die mit ihrer Ausstellung einen Tag in Amberg zu Gast war, ist es, Kultur und Religion miteinander zu teilen und kennenzulernen, Toleranz zu zeigen sowie gemeinsam Grenzen zu überwinden.

Für die Ausstellung erzählten zahlreiche ehemalige Flüchtlinge ihre eigene Geschichte. Auch der 40-jährige Äthiopier Fayisa berichtete von seiner Flucht nach Deutschland. Er kam als politisch Verfolgter nach Auerbach, fühlt sich dort angekommen und sieht die Stadt als seine neue Heimat. Elizaveta aus Russland lebt mit ihrer Familie in Amberg: "Ich fühle mich sehr wohl hier und betreue Flüchtlinge. Das Wichtigste, um sich unterhalten und integrieren zu können, ist Deutsch zu lernen."

Neben den Erzählungen der mittlerweile Beheimateten stellten sich die Übergangsklassen der Mittelschule die Fragen, ob sie zwischen ihrer alten und neuen Heimat Unterschiede feststellen können und was hier besser oder schlechter ist. Ihre Eindrücke von Frieden, sanitären Anlagen, Kultur und Essen aber auch Ferien und Schule wurden auch in der Ausstellung thematisiert.

Passend zur Eröffnung des Integrationsprojekts erhielten die Schüler einen Workshop mit dem Improtheater namens à la turka, das sie anschließend aufführten. "Alle hatten mächtig Spaß im Workshop und wir haben viel gelacht. Wir haben so wunderbare Schüler aus den Übergangsklassen kennengelernt", sagte Yusuf Demirkol vom ersten deutsch-türkischen Improtheater.

Mit verschiedenen lustigen Szenen und ständigen Rollenwechseln zeigten die Schüler mit Migrationshintergrund ihren Mut und ihr Miteinander. Zusammen unterhielten sie die zusehenden Klassen und improvisierten Szenen aus ihrem Impuls heraus. "Nach drei Stunden Probe und mit viel Selbstvertrauen kann man alles schaffen. Sie haben sich getraut und gezeigt, dass man auch mit wenig Deutschkenntnissen das Publikum zum Lachen bringt und Teil der Gesellschaft ist", sagte Demirkol.

Als Projektpartner mit dabei waren das Bayerische Sozialministerium, die Erzdiözese München-Freising, der Landes-Caritasverband und der SkF. Als Kooperation vor Ort fungierten die Luitpoldschule, die Malteser-Integrationslotsen, das Christliche Jugenddorfwerk, der Bürgernetzwerk Auerbach, die Freiwilligenagentur Amberg und die Volkshochschule des Landkreises Amberg-Sulzbach.




 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.