Amberg
01.09.2021 - 19:19 Uhr

Zuspruch für Krankenhaus-Ampel aus Amberg

Die Krankenhaus-Auslastung soll in Bayern künftig für schärfere Anti-Corona-Maßnahmen entscheidender sein als die Sieben-Tage-Inzidenz. Im Amberger Klinikum hält man dieses Konzept für sinnvoll.

Die Krankenhäuser in Bayern – so auch in Amberg und Sulzbach-Rosenberg – melden schon seit Pandemiebeginn täglich die Auslastung ihrer Intensivbetten. Nun sollen diese Zahlen stärker berücksichtigt werden. Archivbild: Petra Hartl
Die Krankenhäuser in Bayern – so auch in Amberg und Sulzbach-Rosenberg – melden schon seit Pandemiebeginn täglich die Auslastung ihrer Intensivbetten. Nun sollen diese Zahlen stärker berücksichtigt werden.

Statt der Sieben-Tage-Inzidenz soll ab heute auch die Klinik-Auslastung für schärfere Anti-Corona-Maßnahmen entscheidend sein. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag beschlossen. „Grundsätzlich begrüßen wir, dass jetzt mehrere Indikatoren für die Bewertung der Pandemiesituation herangezogen werden und die tatsächliche Auslastung der Kliniken und der Intensivstationen stärker berücksichtigt wird“, erklärt Pressesprecherin Sandra Dietl vom Klinikum St. Marien in Amberg auf Nachfrage. Ob sich aus der neuen Regelung konkrete Folgen für die Krankenhäuser ergeben, kann Dietl noch nicht sagen. Denn eine offizielle Änderung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gibt es am Mittwoch noch nicht. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege arbeite die Rechtsänderungen gerade aus. „Diese wollen wir abwarten und in unserem Krisenstab dann das weitere Vorgehen festlegen.“

Es sei allerdings nicht davon auszugehen, dass bei den Meldungen zur Bettenauslastung Änderungen erforderlich werden. „Bereits jetzt melden wir – wie alle anderen bayerischen Kliniken – täglich die Bettenauslastungen und die Zahl der Corona-Patienten getrennt nach Normalstation und Intensivstation“, schildert Dietl. Das bestätigt auch die Pressestelle des St.-Anna-Krankenhauses in Sulzbach-Rosenberg: „Bereits seit Beginn der Pandemie wird täglich die Bettenbelegung gemeldet.“ Hier werde die Belegung der Intensiv- und Normalbetten, die maximale Bettenkapazität und die Kapazität zur Aufnahme von Covid-Patienten registriert. So entstehe eine Übersicht der freien Kapazitäten je Leitstellenbereich. Hinzu käme die tägliche Meldung im DIVI-Intensivregister, wobei hier spezielle Faktoren der Intensivbettenbelegung abgefragt würden.

Die neue Krankenhaus-Ampel soll ab Donnerstag auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums zu sehen sein. Sie schaltet auf Gelb, wenn bayernweit binnen sieben Tagen mehr als 1200 Patienten mit einer Corona-Erkrankung neu in Krankenhäuser aufgenommen werden mussten, und auf Rot, wenn mehr als 600 Corona-Patienten auf Intensivstationen liegen. Je nachdem will die Staatsregierung Maßnahmen ergreifen.

Dass die Ampel bayernweit gilt und – anders als die lokal messbare Inzidenz – nicht auf Kreise und Städte begrenzt wird, hält Dietl für „plausibel und sinnvoll“. Das Klinikum sei schließlich nicht nur für die Versorgung der Stadt Amberg zuständig. Mögliche Einschränkungen könnten daher nur auf größere Regionen bezogen werden.

Aktuell werden in Amberg zwei Patienten mit einer Corona-Infektion auf der Normalstation behandelt. Eine intensivmedizinische Auslastung sei derzeit nicht gegeben. Im Sulzbach-Rosenberg stehen ebenfalls sowohl freie Intensiv- als auch Normalpflegebetten für Covid-Patienten zur Verfügung. „Es ist allerdings grundsätzlich zu beobachten, dass die Anzahl der Covid-Patienten erneut ansteigt“, erklärt Marie Ehras von der Presseabteilung des Krankenhauses. „Derzeit sind das glücklicherweise überwiegend mildere Krankheitsverläufe, die keine intensivmedizinische Betreuung benötigen.“

Amberg01.09.2021
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.