Amberg
29.04.2020 - 17:10 Uhr

Zwei Bauprojekte für 35 Millionen Euro

Corona hin, Corona her - wenn Projekte für sinnvoll erachtet werden, gibt es "grünes Licht". In diesem Fall vom Ferienausschuss des Kreistags für eine laufende Sanierung und für ein neues Dienstgebäude. Gesamtvolumen: 35 Millionen Euro.

Die Tage der Sporthalle der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg sind gezählt: Sie fällt voraussichtlich im Winter/Frühjahr 2021der Spitzhacke zum Opfer, um Platz zu machen für einen Neubau. Insgesamt sind dafür, inklusive Außenanlagen, rund zehn Millionen Euro an Kosten veranschlagt. Bild: Petra Hartl
Die Tage der Sporthalle der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg sind gezählt: Sie fällt voraussichtlich im Winter/Frühjahr 2021der Spitzhacke zum Opfer, um Platz zu machen für einen Neubau. Insgesamt sind dafür, inklusive Außenanlagen, rund zehn Millionen Euro an Kosten veranschlagt.

Die Generalsanierung der Walter-Höllerer-Realschule ist für den Landkreis angesichts eines inzwischen auf 30 Millionen Euro gekletterten Investitionsvolumens ein wahrliches Großprojekt. In der Vorentwurfsplanung waren dafür 2017 annähernd 20 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Unterdessen kamen eine Reihe von Nachbesserungen hinzu, die von der Schulleitung als zusätzlicher Bedarf angemeldet worden waren - darunter ein Lager- und ein Fahrradraum sowie die Ersatzbeschaffung von veralteten Sportgeräten.

Als größter Brocken schlägt hier jedoch der Abriss der alten und der Neubau der Sporthalle zu Buche. Ursprünglich sollte für knapp sechs Millionen Euro der Bestand samt Außenanlagen saniert werden. Mit der Ersatzlösung und nach wiederholter Fortschreibung der Kosten summiert sich allein dieser zweite Bauabschnitt auf rund zehn Millionen Euro.

Dies nahm der Ferienausschuss des Kreistags in seiner bisher einzigen und außerordentlichen Sitzung in der Sporthalle der Krötensee-Mittelschule in Sulzbach-Rosenberg nicht nur zur Kenntnis, sondern segnete die vom Gebäudemanagement der Kreisverwaltung vorbereitete Aufstellung zugleich ab. Es war dies, neben der Verabschiedung des Kreishaushalts (wir berichteten), die letzte offizielle Amtshandlung der Kreistagsperiode 2014/20.

Den Ausschuss beschäftigte aber noch eine weitere große Maßnahme auf dem kreiseigenen Gelände an der Adalbert-Stifter-Straße in Amberg: der Neubau eines Dienstgebäudes zur Unterbringung des Fachbereichs Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) sowie der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FuGK). Hier dürften die derzeit häufig tagenden Corona-Krisensitzungen als Beschleuniger für längst gehegte Wünsche aus dem EDV-Bereich gewirkt haben. "Die EDV-Abteilung ist inzwischen so etwas wie ein Hochsicherheitstrakt und die Anforderungen werden immer mehr", verdeutlichte Hubert Saradeth vom Energie- und Gebäudemanagement den Kreisräten. Die vier im denkmalgeschützten Landratsamt genutzten Räumen würden längst aus allen Nähten, plädierte er für einen Neubau.

Als Standort nannte er eben die Adalbert-Stifter-Straße. Dort ließe sich auch ein Raum schaffen für die Führungsgruppe Katastrophenschutz und für interne EDV-Schulungen. Eine dezentrale Lösung, etwa in Illschwang, wie sie Albert Geitner (FW) angeregt hatte, lehnte Landrat Richard Reisinger (CSU) unter Hinweis auf die kurzen Wege ab, die sich gerade in der jetzigen Krise tagtäglich als sehr hilfreich erwiesen hätten. Damit kam es zu keiner größeren Debatte: Der Ferienausschuss segnete das 4,7-Millionen-Euro-Projekt einstimmig ab. Geplanter Baubeginn ist im Juli 2021. Der Einzug soll zum Jahresbeginn 2023 erfolgen.

Ein weiteres einhelliges Votum galt der Gründung eines Klimaschutzbündnisses mit Amberg. Dafür wurden für heuer 1500 Euro als Haushaltsmittel genehmigt.

Bayerisch-biologisch, regional, saisonal:

ÖDP-Anträge zur Schulverpflegung

Eine ganze Reihe von Wortmeldungen gab es im Ferienausschuss zu zwei ÖDP-Anträgen, die auf die Ausrichtung der Schulverpflegung auf regionale und möglichst biologisch erzeugte Lebensmittel abzielten. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollte eine Mindestquote von 30 Prozent erreicht werden. Josef Flierl (Fraktionsgemeinschaft) machte sich dafür stark, damit die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehe und um so die ökologisch betriebene Landwirtschaft voranzubringen. Letzten Endes drehte es sich darum, ob in der Praxis eine Quote haltbar sei. Wichtiger sei es, bei Schülern ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen, legte etwa Albert Geitner (FW) dar. Letztendlich setzte sich der Verwaltungsvorschlag durch, der auf eine Quotierung verzichtet. Und so beschloss das Gremium gegen Flierls Stimme und mit einer von Brigitte Trummer (CSU) geforderten Ergänzung, dass der Landkreis bestrebt sei, die bereits erreichte Regionalität der in seiner Zuständigkeit liegenden Schulverpflegungen (Mensen und Pausenverkauf) weiter zu verbessern und möglichst mit bayerisch-biologisch erzeugten sowie regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu ergänzen.

Ferienausschuss:

Über 300 000 Euro für Feuerwehranschaffungen

Bei fünf von 20 Punkten befasste sich der Ferienausschuss des Kreistags in der Krötensee-Sporthalle in Sulzbach-Rosenberg mit Zuschüssen an Feuerwehren. Zunächst ging es um ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 10) für die FFW Michelfeld, das auch überörtlich eingesetzt wird. Der Landkreis übernimmt nach einstimmigem Beschluss 35 Prozent. Er steuert 25 725 Euro bei. Diese Quote gilt auch für ein Mittleres Löschfahrzeugs (MLF) für die FFW Fürnried, das auch überörtlich unterwegs sein wird. Deshalb überweist der Landkreis 18 025 Euro an die Gemeinde Birgland. Eine Ölsperre erhält die FFW Schlicht. Diese ist für den landkreisweiten Einsatz vorgesehen, weshalb der Kreisanteil bei 65 Prozent, in absoluten Zahlen knapp 2100 Euro, an die Stadt Vilseck gehen. Ebenfalls für die landkreisweite Nutzung ist ein Tanklöschfahrzeug mit Staffelkabine (TLF 3000) gedacht, das 2021 für die FFW Haselmühl angeschafft wird. Mit 239 605 Euro trägt der Kreis nach dem Ausschuss-Votum knapp 50 Prozent der Kosten.

Für alle Kreisfeuerwehren wird eine Drohne gekauft, die bei der FFW Kümmersbruck stationiert sein wird. Die Kosten (20 000 Euro) trägt der Landkreis, trotz einiger kritischer Stimmen, weil es vom Innenministerium hierfür keine Förderregeln gibt und ein Wettbewerb unter Feuerwehren befürchtet wurde. Auf Anregung von Winfried Franz (SPD) wurde im Beschluss mitaufgenommen, dass es für eventuelle weitere Drohnenwünsche kein Geld geben wird.

Die Turnhalle der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg wird Anfang 2021 abgerfissen. Bild: Petra Hartl
Die Turnhalle der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg wird Anfang 2021 abgerfissen.
 
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