Bürger laufen für die Feuerwehr Ammersricht

Ammersricht bei Amberg
29.06.2022 - 11:05 Uhr
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85 Läufer und 530 zurückgelegte Kilometer: Der Benefizlauf der Feuerwehr Ammersricht zu ihrem 125. Geburtstag war ein voller Erfolg.

Normalerweise läuft die Feuerwehr für die Bürger – wenn sie ihnen im Notfall zur Hilfe eilt. Am Samstag war es umgekehrt: Da liefen die Bürger für die Feuerwehr. Genauer gesagt für die Feuerwehr Ammersricht, die anlässlich ihres 125. Geburtstags einen Benefizlauf organsierte, um die Aktion "Hilfe für Helfer" des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes zu unterstützen.

Pünktlich um 15 Uhr schickte Bürgermeister Martin Preuß per Startschuss die Teilnehmer los. Zuerst starteten die Läufer durch, sie hatten zwei Strecken zur Auswahl, eine große über 1250 Meter (in Anlehnung an das 125. Jubiläum) und eine kleine über 625 Meter. Eine Minute später starteten Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren zu ihrem Staffellauf über 625 Meter. Laut Wolfgang Weigl, der mit Torsten Birkholz und Thomas Weber den Benefizlauf organsiert hatte, liefen sie in kompletter Montur: Löschanzug, Stiefel, Helm und fast 20 Kilo schweres Atemschutzgerät.

Sprühstrahl und kühle Getränke

Weigl selbst nahm ebenfalls als Atemschutzgeräteträger am Staffellauf teil. Froh war er über die Wolken, die sich am Himmel vor die Wolken geschoben hatten. "Da war es angenehm zu laufen." Bei immerhin hochsommerlichen 28 Grad nicht nur eine sportliche Leistung, sondern auch eine schweißtreibende Angelegenheit. Da war der Sprühstrahl, mit dem die Gastgeber für Abkühlung sorgten, bei den Teilnehmern höchstwillkommen. "Einige sind richtig reingelaufen in den Strahl", erzählt Torsten Birkholz. Für Erfrischung sorgten auch Getränke für die Läufer: Mineralwasser und fast 15 Liter Eistee mit Zitronengeschmack.

Keine Vorgabe hinsichtlich der Runden, kein Stress, keine Leistung, die erreicht werden musste, stattdessen entspanntes Laufen und so viele Runden, wie man wollte oder schaffte: Gerade das fanden die Teilnehmer nach Angaben von Torsten Birkholz "so cool". Wolfgang Weigl ergänzt, dass die Teilnehmer von einem "tollen gemeinschaftlichen Erlebnis" schwärmten. Und natürlich auch von der Strecke selbst: einfach, fast keine Steigungen.

Gummibänder als Runden-Zähler

Insgesamt liefen 85 Menschen für die Feuerwehr Ammersricht und damit auch für die Aktion "Hilfe für Helfer". Per verschieden farbigen Gummibändchen, die jeder bekam, der erneut die Start/Ziel-Linie passierte, wurden die einzelnen Runden gezählt. Und so stand am Ende fest: Zusammengerechnet hatten die Teilnehmer 530 Kilometer zurückgelegt – und damit weit mehr als die 125 Kilometer, die ganz am Anfang der Planungen für die Benefizveranstaltung stand. Denn Torsten Birkholz hatte vor zwei Jahren die Idee, in Anlehnung an die Jubiläumszahl 125 einen 125-Kilometer-Lauf aufzuziehen.

Familien mit kleinen Kindern, ältere Menschen, Jugendliche, Mitglieder der Jugendfeuerwehr, ja selbst ein Hund, der ebenfalls eine Startnummer verpasst bekommen hatte, nahmen teil. Zahlreich waren auch Nicht-Läufer gekommen, um auf der Strecke die Teilnehmer anzufeuern. "Die hörbare Unterstützung war klasse", freut sich Torsten Birkholz. Auch wenn das olympische Motto "Dabei sein ist alles" galt, Preise gab es dennoch. Ausgezeichnet wurden ältester und jüngster Teilnehmer, die längste gelaufene Strecke, die größte Gruppe und die weiteste Anreise.

Ausklang beim Johannisfeuer

Danach war aber noch lange nicht Schluss. Gastgeber und Gäste saßen bei Bratwürsten und Getränken zusammen, bei Einbruch der Dunkelheit wurde das Johannisfeuer, das Pfarrer Michael Jakob von der Ammersrichter Pfarrei St. Konrad zuvor gesegnet hatte, entzündet. Aufgestellt worden war dafür extra eine riesige Feuerschale, um angesichts der anhaltenden Trockenheit auf der sicheren Seite zu sein. Vorsichtshalber lag für den Fall der Fälle ein Strahlrohr parat, doch Eingreifen mussten die Aktiven nicht.

Bis tief in die Nacht hinein saßen die Besucher bei der Feuerwehr beisammen, um die Benefizaktion entspannt ausklingen zu lassen – dazu hat sicherlich auch die laue Sommernacht beigetragen. Beeindruckend fand Torsten Birkholz, dass gerade auch viele Familien mit Kindern gekommen waren.

Die Organisatoren sind hochzufrieden mit dem Benefizlauf. Die breite Bevölkerung habe ihn unheimlich gut angenommen, freut sich Birkholz über den Erfolg des gesellschaftlichen Ereignisses. Und: Zwei Besucher schlossen sich sogleich als Neu-Mitglieder der Ammersrichter Wehr an. "Alles war sehr harmonisch", bilanziert Weigl und lobt sowohl die tolle Arbeit im zehnköpfigen Organisationsteam als auch den Einsatz der Helfer beim Lauf.

Bereits im Vorfeld waren über 3000 Euro an Sponsorengelder generiert worden, wofür Birkholz und Weigl diesen Unterstützern sehr dankbar sind. Diese Summe plus das, womit die Besucher die Spendenboxen fütterten, kommt der Aktion "Hilfe für Helfer" zu Gute. Der Landesfeuerwehrverband unterstützt damit verunglückte Feuerwehrleute und deren Angehörige.

Hintergrund:

Zahlen zum Feuerwehr-Benefizlauf

  • 85 Teilnehmer, die zusammen 530 Kilometer zurücklegten:
  • 73 Läufer beim Benefizlauf für Jedermann
  • 12 Atemschutzgeräteträger-Staffelläufer, die miteinander auf 52 Kilometer kamen;
  • Spitzenreiter der Atemschutzgeräteträger: Werner Nagler (Feuerwehr Ammersricht) mit 5,625 Kilometern
  • Ältester Teilnehmer: ein 87-jähriger, ehemaliger Aktiver der Feuerwehr Ammersricht, der mit Nordic-Walking-Stöcken auf die Strecke ging
  • Jüngste Teilnehmerin: ein dreijähriges Mädchen
  • Größte Gruppe: Feuerwehr Karmensölden mit drei Läufern und drei Staffelläufern
  • Weiteste Anreise: Ein ehemaliger Aktiver der Feuerwehr Ammersricht aus München
  • Weiteste Distanz: 25,625 Kilometer
 
 

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