Aschach bei Freudenberg
06.12.2019 - 17:15 Uhr

Schwere Wolken und schwarze Streifen: Ausstellung in Aschach

Anima Mea – mein seelisches Empfinden: die Ausstellung lädt ein, Gegensätze zu studieren. Der vorgehaltene Spiegel lässt tief blicken. Hanna Regina Uber, Robert Diem und Rolf Dejardin zeigen "Lebens-Werke".

Mehrere Elemente bilden eine Einheit - die neue Skulpturenreihe von Uber und Diem stellt das Bizzare, aber auch Humorvolle im Leben dar. Bild: Dagmar Williamson
Mehrere Elemente bilden eine Einheit - die neue Skulpturenreihe von Uber und Diem stellt das Bizzare, aber auch Humorvolle im Leben dar.

"Anima Mea - mein seelisches Empfinden": Die Ausstellung im Kunstprojekt Aschach lädt dazu ein, Gegensätze zu studieren. Der vorgehaltene Spiegel lässt tief blicken. Hanna Regina Uber, Robert Diem und Rolf Dejardin zeigen "Lebens-Werke". Sieht der eine Betrachter zunächst ein schwebendes Wesen in Glückseligkeit auf Wolken, vermag ein anderer den Stein als Klotz am Bein empfinden.

Freunde, Künstler und Kollegen (von links): Robert Diem, Hanna Regina Uber und Rolf Dejardin eröffnen die Ausstellung "Anima Mea" im Barockensemble in Aschach. Bild: Dagmar Williamson
Freunde, Künstler und Kollegen (von links): Robert Diem, Hanna Regina Uber und Rolf Dejardin eröffnen die Ausstellung "Anima Mea" im Barockensemble in Aschach.

Das Paradox erkennen

Eine neue Skulpturen-Reihe wurde bei der Vernissage zur Einstimmung auf Weihnachten im Kunstprojekt in Aschach vorgestellt. Hanna Regina Uber und Robert Diem fordern auf, sich der Sichtweise unterschiedlicher Erlebnisse und Empfindungen im Leben bewusst zu werden. "Die Wahrnehmung der Realität ist sehr subjektiv", erklärte die Künstlerin. Die Skulpturen sollen dazu bewegen, das Paradox zu erkennen und sich von der eigenen antrainierten Denkweise nicht beeinflussen zu lassen. Vielmehr soll der Kunstliebhaber in sich gehen und fragen können: "Wer bin ich und lebe ich meine Überzeugungen authentisch aus?"

Iwona Simonides, Lehrerin am Max-Reger-Gymnasium und langjährige Freundin von Rolf Dejardin, würdigt den 82-Jährigen musikalisch mit ihren Schülerinnen Katharina Schlereth und Susanne Hiltl (von links). Bild: Dagmar Williamson
Iwona Simonides, Lehrerin am Max-Reger-Gymnasium und langjährige Freundin von Rolf Dejardin, würdigt den 82-Jährigen musikalisch mit ihren Schülerinnen Katharina Schlereth und Susanne Hiltl (von links).

Turbulentes Leben

Diese Frage muss sich Maler Rolf Dejardin jedoch nicht stellen. Der 82-Jährige hat ein turbulentes und spannendes Leben hinter sich. Mit 17 flüchtete er aus der ehemaligen DDR nach Bremen und zog nach dem Tod seiner Eltern in die Nähe des Ammersees. Vor 30 Jahren fand er sich in der legendären Ziegelhütte in Kastl wieder und lernte im Haus der Künstler Hanna Regina Uber kennen. Viele philosophische Gespräche prägten sie. Dennoch trägt Dejardin seit jeher eine "immerwährende Wut" in sich. Wütend auf Politiker oder gesellschaftliche Verrohung, trägt diese Emotion zu seiner Farbgebung bei. Er lässt sich leiten - Pinselstrich um Pinselstrich entsteht das Bild aus der Laune heraus. "Kunst ist nicht lehrbar", sagte er entschlossen. Unterschiedliche Techniken, vielleicht, fügte er hinzu.

Die Vernissage wurde musikalisch begleitet von einem Querflöten-Trio. Iwona Simonides, Katharina Schlereth und Susanne Hiltl spielten drei Flötenstücke von Joseph Böhmisch und stimmten so bereits auf das Adventskonzert in der Pfarrkirche ein. Die Galerie in Aschach ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.