Auerbach beantragt beim Bund Fördermittel für Sanierung des Freibads und des Hallenbads

Auerbach
18.09.2023 - 16:07 Uhr
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Gerne würde die Stadt Auerbach ihr Freibad und ihr Hallenbad auf einen modernen Stand bringen, doch ohne Zuschüsse ist die millionenschwere Sanierung nicht zu stemmen. Jetzt startet ein neuer Versuch, Fördergelder zu ergattern.

Die Liste der öffentlich behandelten Tagesordnungspunkte war in der ersten Sitzung des Stadtrats Auerbach nach der Sommerpause überschaubar, aber deren Inhalte waren durchaus bedeutsam für künftige Entwicklungen und Entscheidungen.

Für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur hat der Bund in diesem Jahr 400 Millionen Euro bereitgestellt. Nach vergeblichen Versuchen 2015, 2018 und 2020 will die Stadt Auerbach heuer eine neue Bewerbung um Fördergelder aus diesem Programm starten, erklärte Bürgermeister Joachim Neuß. Gemeldet werden sollen das Freibad und das Hallenbad, die sanierungsbedürftig sind. Erste Entwürfe des Amberger Büros Maier-Architekten liegen vor. Neuß betonte nachdrücklich, dass erst saniert werde, wenn eine Förderzusage vorliege.

Signal an die Bevölkerung

Für die SPD signalisierte Edmund Goß Zustimmung: "Das Problem bei diesen schönen Skizzen ist immer, dass man sie im Kopf abgespeichert hat. Eine Förderung wäre extrem wünschenswert." Josef Lehner (Christliche Umland-Union) versprach sich noch etwas anderes: "Das Konzept hat sicher auch eine Signalwirkung auf die Bevölkerung, dass wir die Bäder erhalten wollen." An die Adresse von Bund und Ländern sagte er: "Die Städte und Gemeinden können sich den Erhalt der Bäder alleine nicht mehr leisten."

Wie Bürgermeister Neuß auf eine Nachfrage erklärte, werden die Eigenanteile der Kosten bei entsprechender Förderung beim Freibad auf fünf und bei Hallenbad auf vier Jahre verteilt. Der Beschluss, sich mit den beiden Sanierungskonzepten beim Bundesprogramm zu bewerben, wurde einstimmig gefasst.

Pilotprojekt im Gebiet Leonie

Auf dem derzeitigen Gelände des Grundstücks Leonie 7 haben vier Gewerbe ihren Sitz. Sie haben festgestellt, dass mit der bisherigen Struktur ihrer Büroarbeit ein hoher Anteil an Ressourcenverbrauch, Wegezeiten und Umweltbelastung einhergehe. Im Zuge der Corona-Pandemie sammelten sie erste Erfahrungen mit der Digitalisierung und der Vermeidung von gebündelten Arbeitsstellen. Die eingeleiteten Korrekturen der Unternehmenskultur flossen in ein Pilotprojekt für hybriden klimaresilienten Städtebau ein. Der Eigentümer des Grundstücks Leonie 7 beantragte nun eine Änderung des Bebauungsplans: Er verzichtet auf Baurecht, renaturiert 8900 Quadratmeter und möchte gleichzeitig 2400 Quadratmeter Industriegebiet als Mischgebiet ausweisen lassen. Das Ziel sei, heißt es in der Begründung, eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die soziale, wirtschaftliche und umweltschützerische Anforderungen in Einklang bringe.

Josef Lehner (CUU) bemerkte, dass nicht der Eindruck entstehen dürfe, dass mit dieser Planänderung andere Betriebe in ihrer Entwicklung gehemmt werden könnten. Auch Birgit Barth (CSU) hegte Bedenken, dass der Bestandschutz der neuen Anlage die künftige Entwicklungen anderer Betriebe blockieren könnte. Bürgermeister Neuß hielt dagegen, dass die Vorgaben nur für eine Parzelle geändert werden und ansonsten weiter der Bebauungsplan gelte, der Entwicklungsperspektiven aufzeige. Gegen zwei Stimmen wurde der Antrag genehmigt.

Einverstanden erklärte sich der Stadtrat mit dem Bau eines Mobilfunkmasts in der Gemarkung Nasnitz und einer Lagerhalle in Michelfeld. Der Haushaltsplan der Spitalstiftung ist, wie Bürgermeister Neuß erklärte, wegen fehlender Förderbescheide und nicht vorliegender Schlussrechnungen einige Male vertagt worden. Zwar seien die Zahlen noch immer nicht endgültig, aber der Stadtrat billigte den auf 795.350 Euro lautenden Etat einstimmig.

Hintergrund:

Kostenschätzungen für die Sanierung der Bäder

  • 8,94 Millionen Euro für das Freibad
  • 3,825 Millionen Euro für das Hallenbad
 
 

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