Neun Gruppen von Vereinen, die sich mittelalterliches Lagerleben zum Hobby gemacht haben, und 26 Markttreibende, die teils auch altes Handwerk wie Schmieden oder Töpfern vor Ort ausübten, brachten jede Menge kulinarische Spezialitäten, nicht alltägliche Getränke und Gerüche mit und sorgten so für mittelalterliches Flair in Auerbach. Dazu gab es immer wieder historische Musik von Spielmannsleuten mit Sackpfeife, Trommel, Geige und Drehleier. Ritter mit Schwert und Streitaxt, Landsknechte und ab und an auch selbsternannte Plünderer streiften durch das Gelände und ließen vor allem Kinderaugen glänzen.
Bogenschießen und eine Feuerschau durften nicht fehlen, man konnte sogar beim Bader in den „Zuber“ springen und am Samstagabend gab es ein Konzert mit der Band „Feuervögel“ mit ihrer Mischung aus Folk, Mittelalter-Rock und kräftigen Dudelsack-Klängen – die angekündigte Band „Ingrimm“ musste absagen. Noch vor dem Konzert dürfte man die Marke von 3.000 Besuchern geknackt haben.
Historische Bezüge und prominente Gäste
Der Kirchenpfleger von Michelfeld, Helmut Dietl, hieß die Besucher als Bischof Otto von Bamberg – dem Gründer des Klosters Michelfeld, der damals dem Kloster das Dorf „Urbach“ schenkte – willkommen. Auch die Tatsache, dass das damalige Marktgeschehen rund um das Kloster nach Auerbach verlegt wurde, weil es den Mönchen zu laut wurde, dürfte dazu beigetragen haben, dass sich das Dorf Urbach zur Stadt entwickelte und 1314 die Stadtrechte erhielt. Bürgermeister Joachim Neuß hielt sich mit Worten zurück, brachte aber seine Begeisterung für das erste Spektakel dieser Art in Auerbach zum Ausdruck: „Wow, genial.“ Sein Dank galt dem Organisationsteam mit den Familien Faber und Spier aus Auerbach und der Familie Sufft aus Markt Igensdorf, Anna-Lena Schertl von der Hohen Tanne und nicht zuletzt Elisabeth Voit von der Stadtverwaltung.
Vor etwa eineinhalb Jahren seien die Initiatoren im Rathaus vorstellig gewesen und versprachen eine Veranstaltung, die Auerbach noch nicht gesehen hat.
Und sie haben Wort gehalten. Das Organisationsteam brachte zwar seine Erfahrungen von anderen Festen dieser Art mit und als Mitglieder in diversen Mittelaltervereinen, hatten aber selbst noch nie einen Mittelaltermarkt organisiert. Schon am Samstagnachmittag wussten die Veranstalter, dass sich die Mühe gelohnt hat. Man habe nur „tolles Feedback“ erhalten, sowohl von den Besuchern als auch von den Markttreibenden und Lagergruppen aus ganz Bayern.
„Ein Juwel für Auerbach“
Vom Gelände zeigte man sich geradezu begeistert. Der schattenspendende Baumbestand im Stadtpark, die ebene Fläche, die das Lagerleben erleichtert und das weitläufige Gelände habe zu einer gelungenen Veranstaltung mit beigetragen. Hinzu komme, so Alexander Faber, die direkte Nähe zur historischen Innenstadt. „Wir haben mit dem Stadtpark eigentlich ein Juwel“, sagte Faber. Von Seiten der Organisatoren stehe einer Neuauflage nichts im Weg. Aber man sei nur Berater, Veranstalter sei die Stadt Auerbach. Man hoffe, dass dies nicht das letzte „Spectaculum“ sein wird.
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