Auerbach
31.08.2023 - 16:47 Uhr

Drei zeitliche und zwei ewige Gelübde im Mutterhaus der Schulschwestern in Auerbach

Die weißen Schleier der Novizinnen haben im Kloster der Schulschwestern in Auerbach drei Frauen beim zeitlichen Gelübde gegen schwarze Schleier getauscht. Auf zwei Ordensfrauen warteten Professringe und Brautkränze.

Nach der Einkleidungsfeier am Samstag zuvor stand den Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Auerbach am Dienstag, 29. August, erneut ein großer Festtag bevor. Nach ihrem Noviziat traten die Schwestern M. Aurelia Suska, M. Helena Bosse und M. Alix Höller vor den Altar, um sich auf Zeit an den Orden zu binden. Diese drei Jahre sind für die Schwestern Ida-Maria Kastner und M. Veronika Gresik vergangen, und sie legten das ewige Gelübde ab. Das Pontifikalamt in der Mutterhauskirche zelebrierte der emeritierte Erzbischof von Bamberg, Dr. Ludwig Schick.

Sr. M. Helena Bosse stammt aus Bad Rappenau in Baden-

Württemberg. Sie war zehn Jahre Ministrantin und engagierte sich in Chören, in der Stadtkapelle, im Turnverein und in einer Kirchenband. Das Abitur machte sie auf dem zweiten Bildungsweg. Während ihres Psychologie-Studium in Eichstätt machte sie Bekanntschaft mit den Auerbacher Schulschwestern.

Gewissheit nach erstem Besuch

In einer religiös geprägten Familie in Essen ist M. Alix Höller aufgewachsen. Sie hat Zahnmedizin in Jena studiert. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens kam sie in Kontakt mit den Auerbacher Schulschwestern. Bereits ihr erster Besuch im Mutterhaus hat ihr die Gewissheit vermittelt, dass hier ihr Platz sei.

Für die aus Polen stammende Natalia Suska waren Lesen, Zeichnen, Reiten, Fußball und Wandern als Pfadfinderin die großen Hobbys. Als 14-Jährige kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie engagierte sich als Ministrantin in der polnischen katholischen Gemeinde in Stuttgart und begann nach dem Abitur ein Theologie-Studium in Tübingen. Eine Freundin machte sie auf die Schulschwestern in Auerbach aufmerksam, und sie fühlte sich sofort in deren Gemeinschaft spirituell heimisch.

Als Konvertitin ins Kloster

Schwester M. Veronika Gresik kommt aus einem Elternhaus in Bayreuth mit einer evangelischen Mutter und einem katholischen Vater. Der Glaube war daheim kein großes Thema; die Familie orientierte sich evangelisch, und folglich ging sie zur Konfirmation. Weitere Stationen waren das Abitur in Bayreuth, der Bachelor in Sozialpädagogik in Würzburg, ein halbes Jahr als Au-pair in Irland, Lehrgangsleitung beim Berufsförderungswerk und schließlich Elternberatung in der sozialmedizinischen Nachsorge der Kinderklinik Bayreuth. Das Interesse an der Religion und die Lektüre des Buches "Maria von Guadalupe" wurden der wesentliche Anstoß für sie, zu konvertieren. Pfarrer Christian Karl Steger empfahl ihr die Auerbacher Schulschwestern, und sie übernahm die Leitung der Hausaufgabenbetreuung der Realschule Auerbach im Haus St. Josef. Inzwischen ist auch ihre Mutter zum katholischen Glauben übergetreten. Schwester Veronika verstärkte nach ihrer zeitlichen Profess die Niederlassung der Schulschwestern in dem österreichischen Wallfahrtsort Maria Schutz.

Orden mit eigener Zahnarztpraxis

Ida-Maria Kastner aus Mödishofen bei Augsburg hat Zahnmedizin in Ulm und Heidelberg studiert und eine Doktorarbeit in Pharmakologie über die Wechselwirkungen von Medikamenten geschrieben. Sie wuchs mit zwei älteren Brüdern und einer jüngeren Schwester in einem katholischen Elternhaus auf. Die Frage einer persönlichen Beziehung zu Gott stellte sich für sie erst, als die Bewegung "Jugend 2000" begann, ihr Glaubensleben zu prägen. Exerzitien im Auerbacher Kloster mit Pater Anton Lässer von den Passionisten, der Wallfahrtsleiter am österreichischen Wallfahrtsort Maria Schutz ist, brachten einen direkten Kontakt zum Kloster in Auerbach. Ein einwöchiger Aufenthalt dort brachte ihr tiefen inneren Frieden. "Es entstand das innere Wissen: Hier gehöre ich hin, und ich will mich Gott ganz schenken." In Auerbach arbeitete sie erst als Teilzeitkraft in der Zahnarztpraxis Ixmann, bis die Kongregation der Auerbacher Schulschwestern selbst eine Zahnarztpraxis eröffnet hat.

Den großen Festtag der fünf Professinnen bereicherten Regionalkantor Georg Schäffner als Organist, Trompeter Lukas Brendel und der Schwesternchor. Die Schwestern M. Helena, M. Alix und M. Aurelia legten das Ordensgelübde für drei Jahre ab und tauschten dann in der Sakristei ihre weißen gegen schwarze Schleier. Nach der Predigt von Ludwig Schick waren dann Schwestern Ida-Maria und M. Veronika an der Reihe. In die Hände der Generaloberin M. Metoda legten sie ihre ewigen Ordensgelübde ab, und der Erzbischof sprach ein Segensgebet über die beiden Schwestern, ihre Professringe und Brautkränze.

Auerbach28.08.2023
 
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