Auerbach
28.08.2023 - 12:07 Uhr

Schulschwestern in Auerbach begrüßen drei junge Frauen als Novizinnen

Die Wege ins Kloster in Auerbach können recht unterschiedlich sein - modern via Internet, spirituell über ein Erlebnis in Assisi oder auch durch das Vorbild der besten Freundin. So lesen sich die jüngsten Beispiele in Kurzfassung.

Nach der Einkleidungsfeier versammeln sich die Ordensschwestern (im Habit, vorne von links) Generaloberin M. Metoda , die Novizinnen M. Anne , M. Klara und M. Natalie sowie die Provinzoberin M. Theresia mit den Gästen auf den Stufen der Mutterhauskirche. Bild: sck
Nach der Einkleidungsfeier versammeln sich die Ordensschwestern (im Habit, vorne von links) Generaloberin M. Metoda , die Novizinnen M. Anne , M. Klara und M. Natalie sowie die Provinzoberin M. Theresia mit den Gästen auf den Stufen der Mutterhauskirche.

Drei junge Frauen haben am Samstag, 26. August, in der Mutterhauskirche in Auerbach um die Aufnahme ins Noviziat des Ordens der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau gebeten. Das Pontifikalamt zu ihrer Einkleidung zelebrierte der emeritierte Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Über die Entscheidung von Anne Hansen, Margareta Huber und Natalie Rausch, die sie nach sechs Monaten im sogenannten Postulat getroffen haben, freuten sich die Generaloberin der Kongregation, Schwester Maria Metoda aus Königgrätz in Tschechien, und die Oberin der bayerischen Provinz, Schwester Maria Theresia.

An der Klosterpforte formierte sich der feierliche Einzug ins Gotteshaus. Eine weiß gekleidete Kreuzträgerin und zwei weitere "Mädchen in Weiß" gingen voraus. Es folgten ihnen die Postulantinnen in Brautkleid mit Schleier. Dazu erklangen ein Orgelpräludium von Regionalkantor Georg Schäffner und ein Trompetensolo von Lukas Brendel.

Offener Kontakt zu Menschen

Anne Hansen ist in dem kleinen Ort Sehlem im rheinland-pfälzischen Kreis Wittlich aufgewachsen. In Wuppertal studierte sie für das Lehramt an Grundschulen, absolvierte ihr Referendariat in Düsseldorf und war dann als Mitarbeiterin im Gebetshaus Augsburg. Ab September 2019 unterrichtete sie zwei Schuljahre in Görlitz (Sachsen), bevor sie nach Auerbach wechselte, um im Hort und im Haus zu arbeiten. Seit September 2022 ist sie wieder als Lehrerin im Schulamtsbezirk Amberg-Sulzbach beschäftigt. Von den Auerbacher Schulschwestern hat sie über das Internet erfahren. Bei mehreren Besuchen in deren Kloster gefiel ihr das Ordensleben, das schlicht und bodenständig mit einem klaren Fokus aufs Gebet und den offenen Kontakt zu Menschen sei. Deshalb hat sie sich für die Kongregation der Schulschwestern entschieden, obwohl sie durch Verwandte auch einen anderen Orden näher kennt.

Aus Bruneck in Südtirol stammt die Postulantin Margareta Huber. Sie hatte nach dem Abitur am Pädagogischen Gymnasium in Innsbruck Sport und Geographie für das Lehramt studiert. Während eines Besuchs in Assisi hat sie ein Bekehrungserlebnis auf die Auerbacher Schulschwestern hingewiesen. So wandelte sich vor neun Jahren ihr Leben total. Sie änderte die Studienrichtung in Theologie, um mehr von Jesus erfahren. Ihre Überlegungen wurden begünstigt durch die Verwandtschaft: Ein Großonkel väterlicherseits ist Priester, ebenso ein Cousin ihrer Mutter. Auf ihrer Suche lernte sie verschiedene Gemeinschaften kennen, aber nie habe sie dieses "Angekommen-Sein" so wie den Schulschwestern in Auerbach gespürt. Maßgeblich seien die spirituelle Ausrichtung, die eucharistisch und marianisch ist, das liebevolle Gemeinschaftsleben und das vielfältige Apostolat.

Meisterbrief in Augenoptik

Aus Bergneustadt in der Erzdiözese Köln kam Natalie Rausch nach Auerbach. Traditionell katholisch erzogen, diente sie in ihrer Heimatpfarrei lange Zeit als Ministrantin. Nach ihrem Abitur 2013 absolvierte sie eine Ausbildung zur Augenoptikerin und arbeitete ein Jahr als Gesellin. Während sie in Jena die Meisterschule besuchte und erfolgreich abschloss, entdeckte sie über ihre beste Freundin, die in die Kongregation der Schulschwestern eingetreten war, ihre Nähe zu Gott. 2022 zog sie dann nach Auerbach ins Kloster zu den Schulschwestern. Sie habe die Schwesterngemeinschaft kennengelernt noch ehe ihr bewusst war, dass Gott sie in eine engere Nachfolge ruft.

Die Zeremonie der Einkleidung eröffnete die Frage, die der emeritierte Erzbischof den Postulantinnen im Auftrag der Kirche und der Ordensleitung stellte: "Was erbitten Sie von der Gemeinschaft der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau?" Die Antwort darauf war laut und klar in der Kirche zu hören: "Ich will das Leben in der Gemeinschaft der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau kennenlernen und mich prüfen, ob ich berufen bin, Christus in dieser Gemeinschaft nachzufolgen."

Nur ein Name ist wirklich neu

Mit ihren gesegneten Ordenskleidern zogen sich die drei Frauen zurück, um diese anzuziehen. Anschließend nahmen sie auch das Stundenbuch und den Rosenkranz in Empfang, und Ludwig Schick nannte sie bei ihren neuen Ordensnamen. Anne Hansen und Natalie Rausch behalten ihre Taufnamen und heißen nun Schwester Maria Anne und Schwester Maria Natalie. Margareta Huber hatte sich den Namen Schwester Maria Klara gewünscht; auch deshalb, weil sie in Assisi zum ersten Mal auf die Schulschwestern in Auerbach aufmerksam wurde.

In seiner Predigt erzählte Ludwig Schick. dass er häufig gefragt werde, wie es denn komme, dass die Schulschwestern von Unserer Lieben Frau Jahr für Jahr wieder eine Einkleidung feiern könnten. Der Grund sei aus seiner Sicht: "Weil die Schulschwestern mit Ernsthaftigkeit und Freude als Ordensleute leben und wirken. Das zieht an."

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.