Das Rennen um den Chefsessel im Auerbacher Rathaus eröffneten die Freien Wähler/Aufschwung Auerbach am Donnerstagabend mit der Nominierung ihres Bürgermeisterkandidaten im Brotzeitstüberl am Sand. Einstimmig votierten die 39 Anwesenden für eine Fortsetzung der Arbeit von Joachim Neuß an der Spitze der Stadt.
Christoph Kasseckert, der Vorsitzende von Freie Wähler/Aufschwung Auerbach, blendete das Thema des Abends in Form eines Zeitungsinserats ein. Das darin formulierte Bewerberprofil für die Bürgermeisterwahl am 15. März 2020 verlangte eine führungsstarke Persönlichkeit mit strategischem Denken und fundierten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Authentizität war ebenso gefragt wie hohe Sozialkompetenz und ein offenes Ohr für die Auerbacher Bürger, die Fähigkeit zum Querdenken und die Kreativität ebenso wie der Mut zur Übernahme von Verantwortung. "Die eingegangenen Bewerbungen sind nicht sonderlich prickelnd gewesen", spielte er schmunzelnd den Ball an Neuß weiter.
Für die Freien Wähler/Aufschwung Auerbach nahm der amtierende Bürgermeister in Anspruch, mit mehr als 200 Mitgliedern die größte Gruppierung der Stadt zu sein. Angesichts der aktiven Jungen Freien Wähler blicke er in eine gute politische Zukunft. Kommunalpolitisch konstatierte er eine zielgerichtete Arbeit: "Wir haben nicht geredet, sondern geliefert!" Dabei helfe eine gewinnbringende Kooperation mit Zweitem Bürgermeister Herbert Lehner, stellvertretendem Landrat Martin Weiß, den Vorsitzenden der Freien Wähler/Aufschwung Auerbach, Christoph Kasseckert, Holger Eckert und Michael Streit sowie Dieter Hofmann von der HD Bau und dessen Beratung in Baufragen.
Leistungen in der ablaufenden Legislaturperiode und in den Jahren seines Mitwirkens in der örtlichen Politik addierte Neuß in einer 90-minütigen Rede. Er sprach von den großen Herausforderungen für Auerbach und von der Lebensqualität in der Stadt. Zahlen und Fakten führte er ins Feld, um Schuldenabbau, nachhaltige Investitionen oder Freizeitmöglichkeiten zu dokumentieren. Er erwähnte auch den Zuschuss für das erste Kindergartenjahr beziehungsweise für das erste Jahr in der Kindertagesstätte.
Anschließend wurden die Stimmzettel verteilt, auf denen auch Platz für die Stimmabgabe zugunsten weiterer Bürgermeisterkandidaten vorgesehen war. Doch alle 39 stimmberechtigten Versammlungsteilnehmer votierten für Joachim Neuß als den Auerbacher Bürgermeisterkandidaten von Freie Wähler/Aufschwung Auerbach.
Dazu gratulierte der stellvertretende Landesvorsitzende der Freien Wähler in Bayern, Hans-Martin Grötsch. Er zeigte sich begeistert von der Rede des amtierenden Bürgermeisters und der Basisarbeit der Freien Wähler, die er als "die ideologiefreie Kraft der Mitte" herausstellte. Kasseckert legte den Auerbachern im Gegenzug ans Herz, am Sonntag das Backofenfest der Freien Wählergemeinschaft in Grötschs Heimatort Königstein zu besuchen.
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