Schwester Reinhilde Neubauer wird 90

Vor einigen Jahrzehnten war Joachim Neuß noch Schüler an der Realschule in Auerbach und saß im Erdkundeunterricht von Schwester Reinhilde Neubauer. Vergangenen Montag gratulierte Neuß als Erster Bürgermeister der Jubilarin zum 90. Geburtstag. Zur Welt kam Schwester Reinhilde Neubauer am 17. Oktober 1932 in Naschetiz/Znaim in Südmären als erste von drei Töchtern. Die Eltern betrieben eine Landwirtschaft, wo sie Wein anbauten. Reinhilde Neubauer besuchte die örtliche Volksschule, an der der Vater Obmann war. Im August 1945 wurden die Eltern mit ihren drei Töchtern vertrieben und kamen über Österreich und Baden-Württemberg nach Auerbach. Am Gymnasium der Franziskanerinnen in Dillingen schrieb die Jubilarin ihr Abitur, studierte später auf Lehramt an Volksschulen und unterrichtete von 1956 bis 1971 an der Hauptschule in Auerbach. 1974 legte Reinhilde Neubauer die Lehramtsprüfung für Deutsch und Erdkunde an Realschulen ab. Sie unterrichtete schließlich an der Realschule in Auerbach, wo auch Erster Bürgermeister Joachim Neuß die Schulbank drückte. Neuß wurde zur stellvertretenden Schulleiterin und unterrichtete auch in katholischer Religionslehre, bis sie schließlich 2003 in den Ruhestand ging. Als Ordensschwester wurde Reinhilde Neubauer 1957 eingekleidet, 1962 erfolgte der ewige Profess. Obwohl sie offiziell in Pension ist, arbeitet Schwester Reinhilde noch in der Hausaufgabenbetreuung und gab Realschülern Nachhilfeunterricht. Mit 90 Jahren „ist noch lange nicht Schluss“. Sie vermittelt derzeit geflüchteten ukrainischen Grundschullehrerinnen die deutsche Sprache. Die Jubilarin fühlt sich immer noch fit, löst jedes noch so schwierige Kreuzworträtsel und liest gerne. Seit einigen Jahren lebt sie zusammen mit weiteren 14 Seniorinnen im Schwesternruheheim des Klosters der Schulschwestern von Unserer lieben Frau. Bürgermeister Joachim Neuß gratulierte zum 90. Geburtstag und überreichte einen Geschenkkorb mit Fairtrade-Produkten.