Die Überlegungen der bayerischen Staatsregierung, die Stadt Auerbach ab den Landtagswahlen 2023 dem Stimmkreis Tirschenreuth zuzuschlagen, treffen dort quer durch die politischen Lager auf Widerspruch. Für die SPD hat der Ortsvereinsvorsitzende Peter Danninger die Fraktion seiner Partei im Landtag angeschrieben und die Situation erklärt. Die Abgeordnete Inge Aures aus Kulmbach folgte jetzt der Einladung zu einem Gespräch nach Auerbach. Sie unterhalte seit rund 30 Jahren sehr gute Kontakte zur Familie Ott und der SPD vor Ort: "Deswegen habe ich nicht lange überlegt, hierher zu kommen und euch zu unterstützen."
Bürgermeister Joachim Neuß betonte in der Runde seine Absicht, den öffentlichen Druck aufrechtzuerhalten. Die Stadt habe den Truppenübungsplatz Grafenwöhr in einer Karte des Wahlkreises Oberpfalz grafisch hervorgehoben, um sichtbar zu machen, dass Auerbach und Tirschenreuth durch ein Niemandsland getrennt würden. Dieses Anschauungsmaterial hat Neuß einer Stellungnahme an die bayerische Regierung beigelegt, in dem er sich gegen die Stimmkreisänderung für seine Stadt wendet.
"Es geht nicht nur um Auerbach, es geht um den Landkreis Amberg-Sulzbach. Mit einer Entnahme von Auerbach aus dem Stimmkreis Amberg-Sulzbach würde die politische Mitwirkungsmöglichkeit des Landkreises in München geschwächt", äußerte sich der frühere Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl. Auch der SPD-Kreisvorsitzende Uwe Bergmann betonte, dass Auerbach ein fester Bestandteil des Landkreises Amberg-Sulzbach sei.
Beim ersten Blick auf die Karte habe auch sie gedacht, "ja, der Zipfel Auerbach bietet sich hier an", gab Inge Aures zu. Aber die Ansicht mit dem nicht bewohnten Truppenübungsplatz gebe ihr zu denken. Die Abgeordnete riet den Verantwortlichen in Auerbach, die Stellungnahmen aller Fraktionen zu bündeln und gemeinsam abzugeben.
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