Am Ende war die heimtückische Krankheit doch stärker. Dabei hatte Friedrich Scharnagl über Jahre hinweg dagegen tapfer angekämpft und erlebte dabei Höhen und Tiefen. In den vergangenen Monaten aber verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. Am Mittwoch ist Friedrich Scharnagl im 83. Lebensjahr verstorben.
Oberpfalz-Medien verliert mit dem Tod von Friedrich Scharnagl einen verdienstvollen und zuverlässigen Mitarbeiter. Die Beiträge mit dem Kürzel (fsc) waren stets mit Akribie und fundierter Sachkenntnis verfasst und zeichneten sich durch die ihm eigene Sprachfarbe aus.
Der gebürtige Waldsassener wohnte in Tirschenreuth und fand in Bad Neualbenreuth seine Wahlheimat. Dort war er in das Vereinsgeschehen eingebunden, war Mitglied etwa beim Männergesangverein der Bädergemeinde. Über das Geschehen in der Marktgemeinde mit den dazu gehörenden Ortsteilen und vor allem auch über die Entwicklung des Sibyllenbads berichtete (fsc) seit 1981 für die Heimatzeitung.
Ehrenmedaille verliehen
In den vergangenen Jahren ließ Fritz, wie ihn Freunde nannten, etwas ruhiger angehen: Im Januar 2017 überließ Scharnagl 30 Bände mit seinen Artikeln dem Archiv der Gemeinde Bad Neualbenreuth. "Jetzt bin ich praktisch ein Auslaufmodell", sagte er lächelnd an seinem 80. Geburtstag, den er im Gasthaus "Kleine Kappl" feierte. Nur noch vereinzelt berichtete er für Oberpfalz-Medien. Doch wenn er gefragt wurde, half er gerne. Und in der Redaktion war die Unterstützung von (fsc) geschätzt und für sie stets wertvoll.
Viele Vereine würdigten seine Arbeit und ehrten Friedrich Scharnagl für die mediale Begleitung über die vielen Jahre. Die Feuerwehr Wernersreuth ernannte ihn zum Ehrenberichterstatter. Bürgermeister Klaus Meyer zeichnete Scharnagl – zum 75. Geburtstag am 22. Mai 2014 – mit der Ehrenmedaille der Marktgemeinde aus. Es war die erste Amtshandlung des neuen Gemeindeoberhaupts nach seiner Wahl.
Mitglied im "Schattenkabinett"
Die Ehrenmedaille der Gemeinde Bad Neualbenreuth wird laut Satzung nur wenigen herausragenden Persönlichkeiten verliehen. Dass er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit bei der Verleihung dieser Auszeichnung an seinen langjährigen Wegbegleiter Albert Köstler, Anfang August 2021 aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, hat ihn emotionell sehr angerührt und weh getan.
Mit dem Bad Neualbenreuther Altbürgermeister verbanden Scharnagl gemeinsame Jahre im "Schattenkabinett" – "... jener Männerrunde, die sich in Neualbenreuth gegründet hatte und die sich für alle Bereiche des öffentlichen Lebens interessierte und zum Teil manchmal mitgestalten konnte", wie (fsc) im Nachruf auf Gerhard Schöner schrieb, eines der weiteren Mitglieder.
Beruflich war Scharnagl einst 13 Jahre lang Leiter der Grenzpolizei in Neualbenreuth und zuvor 14 Jahre Dienstgruppenleiter der Inspektion Tirschenreuth. Um Friedrich Scharnagl trauert Ehefrau Elfriede. Beiden war es noch vergönnt, Ende November 2021 im kleinen Kreis das 60. Ehejubiläum zu feiern. Sohn Fritz verstarb vor vielen Jahren bei einem Unfall. Die Eltern waren in der Vergangenheit regelmäßig Gast beim Tischtennisturnier um den "Fritz-Scharnagl-Pokal". Der ATSV-Tirschenreuth hatte die Gedenkveranstaltung 1993 ins Leben gerufen, kurz nach dem Unfalltod des aktiven Tischtennisspielers.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.