Bärnau
25.10.2019 - 16:57 Uhr

Via Carolina entdeckt das Pilgern

Der Verein "Via Carolina - Goldene Straße" sieht im Pilgern ein neues Thema für die eigene Arbeit. Die war übrigens im vergangenen Jahr nicht gerade einfach. Der Verein stand zeitweise sogar vor dem Abgrund.

In Bärnau hat der Verein „Via Carolina – Goldene Straße e.V.“ auf Grundlage der „Goldenen Straße“ ein deutsch-tschechisches Brückenprojekt verwirklicht, dass in Vielfalt und Qualität ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist. Bei der Jahreshauptversammlung wurde die Vorstandschaft neu gewählt, im Bild mit 1. Vorsitzenden Alfred Wolf. Bild: awo
In Bärnau hat der Verein „Via Carolina – Goldene Straße e.V.“ auf Grundlage der „Goldenen Straße“ ein deutsch-tschechisches Brückenprojekt verwirklicht, dass in Vielfalt und Qualität ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist. Bei der Jahreshauptversammlung wurde die Vorstandschaft neu gewählt, im Bild mit 1. Vorsitzenden Alfred Wolf.

Voll besetzt war die Museumsgaststätte "Brot&Zeit" bei der Jahreshauptversammlung des Vereins "Via Carolina - Goldene Straße". Mit Spannung erwarteten die Mitglieder die Nachrichten zur Zukunft des "Archaeo-Centrums Bayern - Böhmen" und zur weiteren Entwicklung des Vereins.

Vorsitzender Alfred Wolf stellte in seinem Rechenschaftsbericht heraus, dass dank grenzüberschreitender Bemühungen in den vergangenen zehn Jahren in Bärnau auf Grundlage der "Goldenen Straße" ein deutsch-tschechisches Brückenprojekt entstanden sei, das in Vielfalt und Qualität ein absolutes Alleinstellungsmerkmal sei. Stolz sei man über die paritätische Besetzung des Personals, weshalb man von einer tatsächlichen deutsch-tschechischen Einrichtung auf Augenhöhe sprechen könne. Mit Aktivitäten im Bereich Tourismus, Bildung, Wissenschaft und Handwerk habe der Standort überregionale Bedeutung.

Das Jahr 2019 bezeichnete Wolf als ein sehr hartes Jahr mit vielen Baustellen. Bei aller Unterstützung durch die Regierung der Oberpfalz hätten die EU-Förderrichtlinien den Verein an den Abgrund gebracht. "Die Prüfungs- und Auszahlungsformalitäten führten dazu, dass bis zu einem Jahr die Gelder vorfinanziert werden mussten. Angesichts der Baumaßnahmen in Bärnau mussten hohe Summen aufgenommen werden." In Zukunft werde sich wohl kein Verein mehr an Projekten unter diesen Richtlinien beteiligen. Auch das Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee vertrete diese Meinung, betonte Wolf.

Neben Geschichtspark und Archaeo-Centrum habe der Verein vor allem im touristischen Bereich mehrere Projekte laufen. Mit der Museumspädagogik für deutsche und tschechische Schulen habe man ein besonderes Angebot. Die Projekte "Bayern und Böhmen an der Goldenen Straße", das Jugendbegegnungsprojekt "Grenz- und Begegnungsraum Goldene Straße" und auch das Vorhaben Böttgerweg in Paulusbrunn bezeichnete Wolf als wichtige grenzüberschreitende Bausteine. Mit Heimat-Unternehmen für den Landkreis Tirschenreuth sei man in der Regionalentwicklung aktiv.

Gemeinsam mit der Regionalentwicklungsagentur in Pilsen werde nun auch das Thema "grenzüberschreitendes Pilgern" entwickelt. Mit einem neuen Interreg-Projekt "Der Weg des Jan Hus - in der Region Pilsen und in der Oberpfalz" werde die Verbindung zwischen Prag und Nürnberg aktiviert. Ein eigener Arbeitskreis "Pilgern auf der Goldenen Straße" mit Dorith Müller an der Spitze solle das Projekt unterstützen.

Wissenschaftlicher Leiter Stefan Wolters sieht mit dem Bau der Archaeo-Werkstatt und der Reisestation eine hervorragende Basis für die zukünftige Weiterentwicklung geschaffen. Es gelte nun, dass diese Einrichtung auch in Wert gesetzt werde. Mit dem Handwerkerteam habe man eine hohe Qualität an Fachwissen gebündelt, was für die Zukunft genutzt werden könne.

Erfolgreich laufe der Bereich Museumspädagogik. Julia Gräf berichtete von der Teilnahme einer Vielzahl an Schulklassen aus Bayern und Tschechien, vor allem Grundschulen würden das Angebot gerne nutzen. "Begeistert waren die Teilnehmer der Zeltlager im Rahmen des Projektes European Heritage", wusste sie.

Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Zweiter Vorsitzender: Josef Rösch, Dritte Vorsitzende Katrin Roider, Kassier Edgar Zwerenz und Schriftführer Albert Konrad. Beisitzer sind Herbert Seer, Heike Hottner, Kerstin Rahm, Alexander Schinner, Berthold Blumentritt, Gertraud Zeitler und Wolfgang Fischer. Als Kassenprüfer fungieren Gerhard Kraus und Max Gmeiner. Da der Vorsitzende vor zwei Jahren für drei Jahre gewählt worden ist, stand er nicht zur Wahl.

 
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