Die Leidenschaft fürs Fotografieren packte Norbert Grüner schon als 13-Jährigen. Weil es ihn faszinierte, dass sein Onkel mit einer Spiegelreflexkamera Dias machte und groß auf die Leinwand projizierte, wollte er das auch tun. Mit den ersten eigenen Fotos war er allerdings überhaupt nicht zufrieden, heißt es in der Mitteilung des Knopfmuseums Bärnau.
Mit der richtigen Fachliteratur änderte sich das schlagartig. Die Fotografie ließ den Tirschenreuther bis heute nicht mehr los. Als freier Mitarbeiter bei der Frankenpost war das Hobby erstmals zumindest Teil des täglichen Lebens. Die Ausbildung zum Fotokaufmann mit viel Praxisunterricht bei Foto Porst in Weiden erfüllte den langersehnten Berufswunsch. Darauf folgte der Wechsel in die Werbeabteilung der Fotostube in Weiden (heute Foto Brenner). 1994 schließlich eine Festanstellung beim "Neuen Tag" in der Redaktion Tirschenreuth.
Die Zeit fürs kreative Fotografieren fehlte ihm jedoch von da an. Erst im Ruhestand, seit 2020, lässt es Norbert Grüner gemütlicher angehen, sucht sich seine Motive jenseits von Hektik und Aktualität. Hauptsächlich findet dies in der Natur statt. "Ich fotografiere am liebsten draußen und da am liebsten bei bedecktem oder bewölktem Himmel. Auch regnerische Tage haben durchaus fotografisches Potenzial", berichtet der 65-Jährige aus seinen Fotografie-Erfahrungen. Bevorzugt ist der Künstler am frühen Nachmittag unterwegs. Manchmal auch abends. Nur ganz, wirklich ganz selten am frühen Morgen.
80 seiner Werke sind noch bis 29. Oktober in der Sonderausstellung "Alles reine Ansichtssache" im Knopfmuseum zu sehen. Die abstrakten Bilder enthalten oft bis zu zehn Einzelfotos, die ursprünglich meist nichts miteinander zu tun haben. Diese Folien, beziehungsweise Ebenen, wie sie im Fachjargon heißen, werden dann gemixt, verschoben, vergrößert, verkleinert, an anderer Stelle platziert, gespiegelt, gedreht, betont oder abgeschwächt. Auch digitale Filter und digitale Malerei kommen dabei zum Einsatz. Ist ein Bild schließlich fertig, werden die Ebenen zu einer einzigen fixiert, heißt es in der Mitteilung.
Eckpunkte zur Midissage
- Veranstaltung „Halbzeit“ am Freitag, 8. September, von 17 bis 19 Uhr im Knopfmuseum.
- Das Duo Lyria begleitet den Abend musikalisch.
- Sonderausstellung „Alles reine Ansichtssache“ ist noch bis 29. Oktober zu sehen.
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