Unter dem Motto "Wir lernen unsere Heimat kennen" luden die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) und der KAB-Ortsverband Brand zu einer Wanderung ein. Vom Parkplatz Fleckl aus unternahmen die 21 Teilnehmer eine Wandertour durch die Anlage des Naturmoorbades zum Freilandmuseum Grassemann. Bei der Infostelle des Naturparks Fichtelgebirge wartete bereits Karin Görner-Gütling, die durchs Museum führte.
Im Fichtelgebirge herrschte bis ins 19. Jahrhundert der einstöckige Holzbau vor. Die Dächer waren mit Schindeln gedeckt, die Fassaden mit Brettern verschalt. In Höhenlagen baute man meistens Einfirsthöfe, in dem unter einem Dachfirst Wohnung, Stall und Scheune nebeneinander angeordnet waren. Diese Bauweise war für die Hofgrößen und die geringen Erträge ausreichend, zudem günstig in Bau und Unterhalt. Das Museum besteht aus einem Einfirsthof aus dem Jahr 1698 und ist als Baudenkmal geschützt. Die markgräfliche Anordnung, die Feuerstellen der Häuser mit einem Kamin nachzurüsten, führte 1760 zu baulichen Veränderungen. Dabei wurde auch ein Keller angelegt, der für die Lagerung der Kartoffeln notwendig geworden war. 1835 wurde die Scheune durch einen Anbau vergrößert. Es gab keine Wasser- oder Stromleitungen. Das Anwesen vermittelt einen Einblick in den Wohn- und Lebensalltag auf einem kleinen Mittelgebirgsbauernhof.
Der Hausgarten, ursprünglich ein reiner Nutzgarten, war für die Selbstversorgung wichtig. Er war Kräuterapotheke für Mensch und Vieh, bot Beerenobst und Gemüse. Die Obstwiese vor dem Haus war eine Mähwiese und erbrachte die Obsternte.
Zum Thema "Menschen und Wälder" zeigt das Museum den Wandel der Bedeutung des Waldes für den Menschen von den früheren Waldnutzungen bis heute, von denen zahlreiche Berufe - etwa Köhler, Pechkratzer und Zeidler - heute ausgestorben sind. Nach der Einkehr und Stärkung erfolgte der Rückmarsch zum Parkplatz.
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